Nach Johannes 1:1-51
Fußnoten
Studienanmerkungen
Johannes: Johannes ist die lateinisch-deutsche Entsprechung des hebräischen Namens Jehohanan (kurz Johanan) und bedeutet „Jehova hat Gunst erwiesen“, „Jehova ist gnädig (gütig) gewesen“. Der Schreiber dieses Evangeliums gibt sich nicht namentlich zu erkennen. Doch im 2. und 3. Jh. galt der Apostel Johannes in weiten Kreisen als der Schreiber des Bibelbuches. An allen Stellen im Evangelium, wo der Name Johannes vorkommt, bezieht er sich auf Johannes den Täufer, mit Ausnahme von Joh 1:42 und 21:15-17, wo der Vater von Petrus gemeint ist. (Siehe Anm. zu Joh 1:42 und 21:15.) Der Apostel Johannes wird in dem Evangelium nirgendwo mit Namen erwähnt. Man findet jedoch die Bezeichnung „die Söhne von Zebedäus“, was sich auf ihn und seinen Bruder Jakobus bezieht (Joh 21:2; Mat 4:21; Mar 1:19; Luk 5:10; siehe Anm. zu Joh 1:6). In den Schlussversen des Evangeliums bezeichnet sich der Schreiber als „der Jünger, den Jesus besonders liebte“ (Joh 21:20-24), und es gibt gute Gründe anzunehmen, dass damit der Apostel Johannes gemeint ist. (Siehe Anm. zu Joh 13:23.)
Nach Johannes: Die Evangelienschreiber gaben sich in ihren Berichten nicht selbst als Schreiber zu erkennen und die ursprünglichen Texte hatten offensichtlich auch keinen Titel. In einigen Abschriften des Johannesevangeliums erscheint jedoch der Titel Euaggélion katá Iōánnēn („Gute Botschaft [Evangelium] nach Johannes“); in anderen Abschriften wird der kürzere Titel Katá Iōánnēn („Nach Johannes“) verwendet. Es ist nicht bekannt, wann genau diese Überschriften hinzugefügt wurden bzw. in Gebrauch kamen. Möglicherweise geschah dies im 2. Jh. u. Z., denn der lange Titel erscheint in Handschriften, die auf das späte 2. oder frühe 3. Jh. datiert werden. Wie einige Bibelwissenschaftler annehmen, könnten die ersten Worte im Bibelbuch Markus („Anfang der guten Botschaft über Jesus Christus, den Sohn Gottes“) der Grund gewesen sein, warum der Ausdruck „Evangelium“ (wtl. „gute Botschaft“) für diese Berichte in Gebrauch kam. Wahrscheinlich wurde es aus praktischen Gründen üblich, einen Titel zu verwenden, in dem der Name des Schreibers enthalten war; so hatte man für jedes der Bücher eine eindeutige Bezeichnung.
Anfang: In der Bibel hängt die Bedeutung des Begriffs „Anfang“ vom jeweiligen Kontext ab. Das entsprechende griechische Wort archḗ kann hier nicht den „Anfang“ von Gott, dem Schöpfer, meinen, denn er ist ewig, ohne Anfang (Ps 90:2). Es muss sich deshalb auf die Zeit beziehen, als Gott anfing, als Schöpfer tätig zu werden. Seine erste Schöpfung wurde „das Wort“ genannt; es war derjenige, der später als Jesus Christus bekannt wurde (Joh 1:14-17). Jesus ist damit der Einzige, der mit Recht als „der Erstgeborene der gesamten Schöpfung“ bezeichnet werden kann (Kol 1:15). Er war „der Anfang der Schöpfung Gottes“ (Off 3:14). Somit existierte er schon vor allen anderen Geistwesen und auch vor der Erschaffung des materiellen Universums. Tatsächlich „ist alles andere im Himmel und auf der Erde“ durch Jesus „erschaffen worden“ (Kol 1:16; weitere Beispiele, wie das Wort „Anfang“ verwendet wird, sind in der Anm. zu Joh 6:64 zu finden).
das Wort: Oder „der Logos“. Griechisch ho lógos. Hier, wie auch in Joh 1:14 und Off 19:13, handelt es sich um einen Titel. Johannes macht deutlich, wer ihn trägt, nämlich Jesus. Er trug ihn als Geistwesen, bevor er auf die Erde kam, während seines Dienstes als vollkommener Mensch und auch nach seiner Himmelfahrt. Jesus war Gottes Wortführer oder Sprecher. Als solcher übermittelte er anderen Geistgeschöpfen und Menschen Informationen und Anweisungen. Deshalb kann man davon ausgehen, dass Jehova bei vielen Gelegenheiten, bevor Jesus auf die Erde kam, durch ihn mit den Menschen kommunizierte; er war der Engel, der ihm als Sprachrohr diente (1Mo 16:7-11; 22:11; 31:11; 2Mo 3:2-5; Ri 2:1-4; 6:11, 12; 13:3).
bei: Wtl. „zu … hin“. In diesem Kontext drückt die griechische Präposition pros Nähe und enge Verbundenheit aus. Gleichzeitig macht sie deutlich, dass es sich hier um zwei getrennte Personen handelt: um „das Wort“ und den allein wahren Gott.
das Wort war ein Gott: Oder „das Wort war göttlich (ein Göttlicher)“. Diese Aussage von Johannes beschreibt ein Merkmal oder eine Eigenschaft von Jesus Christus, „dem Wort“ (griechisch ho lógos; siehe Anm. zu das Wort in diesem Vers). Dessen herausragende Stellung als erstgeborener Sohn Gottes, durch den Gott alles andere erschuf, ist die Grundlage dafür, „das Wort“ als „einen Gott“, „einen Göttlichen“, „ein göttliches Wesen“ oder als „göttlich“ zu bezeichnen. Viele Übersetzer bevorzugen allerdings die Wiedergabe „das Wort war Gott“ und setzen dadurch „das Wort“ mit dem allmächtigen Gott gleich. Doch offensichtlich wollte Johannes nicht sagen, „das Wort“ sei mit dem allmächtigen Gott identisch. Dafür sprechen drei Gründe. Erstens: Direkt davor und danach heißt es von dem „Wort“, dass es „bei Gott“ war. Zweitens: Das griechische Wort theós („Gott“) kommt in Vers 1 und 2 drei Mal vor. An der ersten und an der dritten Stelle steht im Griechischen der bestimmte Artikel davor; an der zweiten Stelle steht kein Artikel. Viele Bibelwissenschaftler halten das Fehlen des bestimmten Artikels vor dem zweiten theós für bedeutsam. Dort, wo in diesem Kontext der bestimmte Artikel steht, bezieht sich theós auf den allmächtigen Gott. Fehlt dagegen der bestimmte Artikel, erhält theós eine klassifizierende Bedeutung und beschreibt eine Eigenschaft. Deshalb geben mehrere Bibelübersetzungen in Deutsch und anderen Sprachen den Text ähnlich wieder wie die Neue-Welt-Übersetzung. Sie vermitteln die Vorstellung, dass „das Wort“ göttlich, ein göttliches Wesen oder von göttlicher Natur war. Einen ähnlichen Ansatz verfolgen frühe Übersetzungen des Johannesevangeliums in den sahidischen und den bohairischen Dialekt der koptischen Sprache, die wahrscheinlich im 3. und 4. Jh. entstanden. In diesen Übersetzungen wird das Wort theós in Joh 1:1 an der ersten Stelle anders behandelt als an der zweiten. Diese Wiedergaben betonen eine Eigenschaft des „Wortes“, nämlich dass es göttlicher Natur war, sie setzen es aber nicht mit dem Vater, dem allmächtigen Gott, gleich. Dementsprechend heißt es in Kol 2:9 über Christus, dass er „die ganze Fülle der göttlichen Wesensart“ besitzt. Und nach 2Pe 1:4 würden sogar die Miterben von Christus „an der göttlichen Natur teilhaben“. Drittens: In der Septuaginta ist theós die übliche Wiedergabe der hebräischen Wörter für „Gott“ (ʼel und ʼelohím) von denen man annimmt, dass sie die Grundbedeutung „Mächtiger“, „Starker“ haben. Diese hebräischen Wörter werden für den allmächtigen Gott gebraucht, aber auch für andere Götter sowie für Menschen. (Siehe Anm. zu Joh 10:34.) „Das Wort“ als einen Gott oder einen Mächtigen zu bezeichnen passt zu der Prophezeiung in Jes 9:6, wonach der Messias den Namen „Mächtiger Gott“ (nicht „Allmächtiger Gott“) tragen würde und der „Ewigvater“ all derer wäre, die unter seiner Herrschaft leben dürfen. Der Eifer seines Vaters, „Jehovas, des Herrn der Heere“, würde das bewirken (Jes 9:7).
Was ins Dasein gekommen ist: In den frühesten griechischen Handschriften sind in Vers 3 und 4 keine Satzzeichen enthalten. Die Zeichensetzung in der Neuen-Welt-Übersetzung orientiert sich an den griechischen Textausgaben von Westcott und Hort, von dem Weltbund der Bibelgesellschaften (UBS) sowie von Nestle und Aland. Dort ist der letzte Teil von Vers 3 mit Vers 4 verbunden. Diese Wiedergabe deutet darauf hin, dass das Leben und das Licht durch „das Wort“ ins Dasein kamen (Kol 1:15, 16). In einigen Bibelübersetzungen spiegelt sich ein anderes Textverständnis wider. Darin ist der letzte Teil von Vers 3 mit den vorhergehenden Worten verbunden und würde wie folgt lauten: „und ohne das Wort kam gar nichts ins Dasein, was ins Dasein gekommen ist“. Viele Textforscher sprechen sich jedoch für die Lesart aus, die auch in der Neuen-Welt-Übersetzung abgebildet ist.
das Wort: Wtl. „ihn“. (Siehe Anm. zu Joh 1:1.)
Leben … Licht: Diese beiden Konzepte ziehen sich durch den inspirierten Bericht von Johannes. Gott ist der Ursprung des Lebens, aber durch Jesus, „das Wort“, kamen alle weiteren Lebensformen ins Dasein (Joh 1:3). In diesem Sinn kam das Leben durch Jesus Christus. Und durch Jesus hat Gott für Menschen, die der Sünde und dem Tod unterworfen sind, die Möglichkeit geschaffen, einmal ewig zu leben. In diesem Sinn kann Jesus als das Leben bezeichnet werden, das zum Licht der Menschen wurde. Joh 1:9 nennt „das Wort“ „das wahre Licht, das Menschen aller Art Licht gibt“. Wer Jesus, dem „Licht der Welt“, nachfolgt, wird „das Licht des Lebens besitzen“ (Joh 8:12). „Das Wort“ ist Gottes „Hauptvermittler des Lebens“ und schenkt den Menschen auf dem Weg zum Leben Licht (Apg 3:15).
Johannes: Johannes ist die lateinisch-deutsche Entsprechung des hebräischen Namens Jehohanan (kurz Johanan) und bedeutet „Jehova hat Gunst erwiesen“, „Jehova ist gnädig (gütig) gewesen“. Der Schreiber dieses Evangeliums gibt sich nicht namentlich zu erkennen. Doch im 2. und 3. Jh. galt der Apostel Johannes in weiten Kreisen als der Schreiber des Bibelbuches. An allen Stellen im Evangelium, wo der Name Johannes vorkommt, bezieht er sich auf Johannes den Täufer, mit Ausnahme von Joh 1:42 und 21:15-17, wo der Vater von Petrus gemeint ist. (Siehe Anm. zu Joh 1:42 und 21:15.) Der Apostel Johannes wird in dem Evangelium nirgendwo mit Namen erwähnt. Man findet jedoch die Bezeichnung „die Söhne von Zebedäus“, was sich auf ihn und seinen Bruder Jakobus bezieht (Joh 21:2; Mat 4:21; Mar 1:19; Luk 5:10; siehe Anm. zu Joh 1:6). In den Schlussversen des Evangeliums bezeichnet sich der Schreiber als „der Jünger, den Jesus besonders liebte“ (Joh 21:20-24), und es gibt gute Gründe anzunehmen, dass damit der Apostel Johannes gemeint ist. (Siehe Anm. zu Joh 13:23.)
als Repräsentant Gottes gesandt: Oder „von Gott beauftragt“. Johannes der Täufer erhielt seinen Auftrag, öffentlich als Prediger und Bote aufzutreten, von Gott (Luk 3:2). Zum einen kündigte er den Juden, die zu ihm kamen, das baldige Kommen des Messias und das Königreich Gottes an; zum anderen forderte er sie auf, ihre Sünden zu bereuen (Mat 3:1-3, 11, 12; Mar 1:1-4; Luk 3:7-9). Johannes der Täufer war Prophet, Evangeliumsverkündiger und Lehrer, der selbst Jünger hatte (Luk 1:76, 77; 3:18; 11:1; Joh 1:35).
Johannes: Gemeint ist Johannes der Täufer. Der Apostel Johannes, der Verfasser dieses Evangeliums, erwähnt Johannes den Täufer 19 Mal, aber anders als die anderen Evangelisten gebraucht er nie den Zusatz „der Täufer“. (Siehe Anm. zu Mat 3:1; Mar 1:4.) Interessant ist, dass er bei den drei verschiedenen Marias, von denen er schreibt, eine Unterscheidung macht (Joh 11:1, 2; 19:25; 20:1). Bei Johannes dem Täufer braucht er das nicht zu machen, da er sich selbst nicht mit Namen nennt und damit klar ist, wen er mit „Johannes“ meint. Das ist ein weiterer Beleg dafür, dass der Apostel Johannes der Schreiber dieses Evangeliums ist. (Siehe „Einführung in Johannes“ und Anm. zu Joh „Titel“.)
als Zeuge: Oder „zu einem Zeugnis“. Das griechische Substantiv martyría („Zeugnis“) kommt im Johannesevangelium mehr als doppelt so oft vor wie in den anderen drei Evangelien zusammengenommen. Das entsprechende Verb martyréō, hier mit „als Zeuge auftreten“ übersetzt, kommt bei Johannes 39 Mal vor, in den anderen Evangelien nur 2 Mal (Mat 23:31; Luk 4:22). martyréō wird so häufig in Verbindung mit Johannes dem Täufer verwendet, dass manche sagen, man könnte ihn genauso gut „Johannes den Zeugen“ nennen (Joh 1:8, 15, 32, 34; 3:26; 5:33; siehe Anm. zu Joh 1:19). Im Johannesevangelium wird das Verb auch immer wieder in Verbindung mit Jesus und seinem Dienst gebraucht (Joh 8:14, 17, 18). In diesem Zusammenhang sticht besonders hervor, was Jesus zu Pontius Pilatus sagte: „Dazu wurde ich geboren und dazu kam ich in die Welt: um die Wahrheit zu bezeugen“ (Joh 18:37). In der Offenbarung an Johannes wird Jesus als der „Treue Zeuge“ und der „treue und wahrhaftige Zeuge“ bezeichnet (Off 1:5; 3:14).
ihn: Gemeint ist Johannes der Täufer. (Vgl. Apg 19:4.)
Welt: Das griechische Wort kósmos bezeichnet hier die Menschenwelt. In diesem Kontext scheint sich der Ausdruck „in die Welt kommen“ nicht auf Jesu Geburt als Mensch zu beziehen, sondern primär auf die Zeit seiner Taufe, als er seinen Dienst aufnahm. Von da an brachte er Licht in die Menschenwelt. (Vgl. Joh 3:17, 19; 6:14; 9:39; 10:36; 11:27; 12:46; 1Jo 4:9.)
die Welt kam durch ihn ins Dasein: Das griechische Wort kósmos („Welt“) bezieht sich hier auf die Menschenwelt. Das wird durch den zweiten Versteil deutlich, wo es heißt, dass die Welt ihn nicht erkannte. In der griechischen Literatur wurde der Begriff auch für das Universum und die Schöpfung allgemein verwendet. In diesem Sinn könnte Paulus ihn in einem Vortrag vor einer griechischen Zuhörerschaft gebraucht haben (Apg 17:24). Doch meistens bezeichnet kósmos in den Christlichen Griechischen Schriften die Menschenwelt oder einen Teil davon. Es stimmt zwar, dass Jesus an der Erschaffung aller Dinge beteiligt war – Himmel und Erde eingeschlossen. Doch in diesem Vers liegt der Fokus vor allem auf der Rolle, die Jesus bei der Erschaffung der Menschheit spielte (1Mo 1:26; Joh 1:3; Kol 1:15-17).
wurde das Wort Mensch: Wtl. „wurde das Wort Fleisch“. Jesus war von seiner Geburt bis zu seinem Tod ganz und gar ein Mensch aus Fleisch und Blut. Er selbst sagte über den Grund, warum er ein Mensch geworden war: „Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich für das Leben der Welt opfern werde“ (Joh 6:51). Und nur weil er tatsächlich ein Mensch wurde, konnte er die gleichen Erfahrungen machen wie die Menschen und ein Hoher Priester werden, der mit ihnen mitfühlen kann (Heb 4:15). Jesus hätte nicht gleichzeitig menschlicher und göttlicher Natur sein können. Die Bibel sagt, dass er „ein wenig geringer gemacht wurde als Engel“ (Heb 2:9; Ps 8:4, 5; siehe Anm. zu Mensch in diesem Vers). Damals gingen allerdings die Meinungen auseinander, ob Jesus tatsächlich ein Mensch war. Es gab z. B. die Gnostiker, die glaubten, Erkenntnis (griechisch gnṓsis) könne auf mystische Weise erlangt werden. Sie vermischten griechische Philosophie und orientalische Mystik mit Gedankengut von abtrünnigen Christen. Für sie war alles Materielle böse. Deshalb lehrten sie, Jesus sei nicht als Mensch gekommen, sondern es habe nur so ausgesehen, als hätte er einen menschlichen Körper gehabt. Eine frühe Form des Gnostizismus setzte sich offensichtlich bereits gegen Ende des 1. Jh. durch. Das könnte erklären, warum Johannes extra schrieb: „So wurde das Wort Mensch [wtl. „Fleisch“].“ Wiederholt warnte er in seinen Briefen vor der falschen Lehre, Jesus sei nicht als Mensch gekommen (1Jo 4:2, 3; 2Jo 7).
Mensch: Wtl. „Fleisch“. Das griechische Wort sarx bezeichnet hier ein physisches Wesen, ein Lebewesen aus Fleisch und Blut. Als Jesus als Mensch geboren wurde, war er kein Geistwesen mehr. Anders als Engel in der Vergangenheit nahm er nicht lediglich einen menschlichen Körper an (1Mo 18:1-3; 19:1; Jos 5:13-15). Er konnte sich mit vollem Recht als „der Menschensohn“ bezeichnen (Joh 1:51; 3:14; siehe Anm. zu Mat 8:20).
wohnte: Wtl. „zeltete“. Einige verstehen die Aussage „das Wort … wohnte (zeltete) unter uns“ so, dass Jesus kein Mensch aus Fleisch und Blut war, sondern eine Inkarnation. Interessant ist, dass Petrus das entsprechende Substantiv zu dem griechischen Verb für „wohnen“ gebrauchte, als er von seinem menschlichen Körper als von einer „Hütte“ oder einem „Zelt“ sprach (2Pe 1:13, Fn.). Er verglich seinen Körper mit einem vorübergehenden Wohnort, weil er wusste, dass er nach seinem baldigen Tod mit einem geistigen Körper auferweckt werden würde, nicht mit einem menschlichen. Er deutete damit aber in keinster Weise an, dass er eine Inkarnation war (2Pe 1:13-15; siehe auch 1Ko 15:35-38, 42-44; 1Jo 3:2).
wir sahen seine Herrlichkeit: Während Jesu Dienst konnten Johannes und die anderen Apostel eine Herrlichkeit, Größe und Strahlkraft bei ihm beobachten, wie sie nur jemand entfalten kann, der Jehovas Eigenschaften perfekt widerspiegelt. Außerdem sah Johannes zusammen mit Jakobus und Petrus mit eigenen Augen, wie Jesus verwandelt wurde (Mat 17:1-9; Mar 9:1-9; Luk 9:28-36). Johannes könnte hier also nicht nur daran gedacht haben, dass Jesus Gottes Eigenschaften widerspiegelte, sondern auch an die Verwandlung Jesu über 60 Jahre zuvor. Dieses Erlebnis hatte auch bei Petrus, der seine Briefe rund 30 Jahre vor dem Johannesevangelium schrieb, einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen. Für ihn war die Verwandlung eine großartige Bestätigung für „die prophetischen Worte“ (2Pe 1:17-19).
ein einziggezeugter Sohn: Das griechische Wort monogenḗs wird definiert als „einzig“, „einzig in seiner Art“, „einzeln“, „allein geboren (erzeugt)“. Die Bibel gebraucht es, um ein besonderes Verhältnis zwischen Eltern und ihrem Sohn oder auch ihrer Tochter zu beschreiben. (Siehe Anm. zu Luk 7:12; 8:42; 9:38.) Johannes benutzt den Ausdruck in seinen Schriften ausschließlich für Jesus (Joh 3:16, 18; 1Jo 4:9), allerdings nie in Zusammenhang mit seiner Geburt oder Existenz als Mensch. Er beschreibt damit Jesus in seiner vormenschlichen Existenz als Logos oder „Wort“, als denjenigen, der „am Anfang bei Gott“ war, noch „bevor es die Welt gab“ (Joh 1:1, 2; 17:5, 24). Jesus ist der „einziggezeugte Sohn“, weil er Jehovas Erstgeborener ist und der Einzige, den Jehova direkt erschaffen hat. Andere Geistwesen werden zwar auch als „Söhne Gottes“ oder „Söhne des wahren Gottes“ bezeichnet (1Mo 6:2, 4; Hi 1:6; 2:1; 38:4-7), doch sie alle hat Jehova durch den erstgeborenen Sohn erschaffen (Kol 1:15, 16). Der Begriff monogenḗs bezieht sich also sowohl darauf, dass Jesus „einzig in seiner Art“, „einmalig“ und „unvergleichlich“ ist, als auch darauf, dass er der einzige Sohn Gottes ist, den Jehova ganz allein erschaffen hat (1Jo 5:18; siehe Anm. zu Heb 11:17).
göttlicher Anerkennung: Oder „Gunst“, „unverdienter Güte“. Das griechische Wort cháris kommt in den Christlichen Griechischen Schriften mehr als 150 Mal vor und hat je nach Kontext unterschiedliche Bedeutungsschattierungen. Wenn sich cháris auf die unverdiente Güte bezieht, die Gott Menschen erweist, dann beschreibt es ein Geschenk, das Gott großzügig gibt, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. cháris ist ein Ausdruck von Gottes Freigebigkeit sowie seiner Liebe und Güte, die er großzügig schenkt, ohne dass der Empfänger etwas dafür getan hätte. Der Beweggrund dahinter ist einzig und allein Großzügigkeit (Rö 4:4; 11:6). Bei cháris geht es nicht unbedingt darum, dass der Empfänger ihrer nicht würdig ist. Darum konnte auch Jesus von Gott cháris geschenkt bekommen. Und deswegen wird der Begriff in Verbindung mit Jesus auch mit „Anerkennung“ oder, wie hier in diesem Vers, mit „göttliche Anerkennung“ wiedergegeben (Luk 2:40, 52). In anderen Zusammenhängen wurde das Wort ebenfalls mit „Anerkennung“ und „Gunst“ oder auch mit „Liebesgabe“ übersetzt (Luk 1:30; Apg 2:47; 7:46; 1Ko 16:3; 2Ko 8:19).
voller göttlicher Anerkennung und Wahrheit: Jesus Christus, „das Wort“, hatte Gottes Anerkennung und sagte immer die Wahrheit. Doch wie der Kontext zeigt, schließt diese Formulierung noch mehr ein: Jehova wählte extra seinen einziggezeugten Sohn dafür aus, die unverdiente Güte und die Wahrheit, die vom Vater stammen, durch Wort und Tat zum Ausdruck zu bringen (Joh 1:16, 17). Beides verkörperte Jesus so vollkommen, dass er sagen konnte: „Wer mich gesehen hat, hat auch den Vater gesehen“ (Joh 14:9). Durch Jesus ließ Gott seine unverdiente Güte und Wahrheit jedem zugutekommen, der dafür Wertschätzung hatte.
Der hinter mir kommt: Johannes der Täufer wurde ca. sechs Monate vor Jesus geboren und begann auch seinen Dienst vor Jesus. In diesem Sinn kam Jesus „hinter“ oder nach ihm (Luk 1:24, 26; 3:1-20). Allerdings vollbrachte Jesus weitaus Größeres als Johannes. Insofern war er ihm voraus, d. h., er übertraf ihn in jeder Hinsicht. Johannes wusste auch von Jesu vormenschlicher Existenz, denn er sagte: „Er hat schon vor mir existiert.“
unverdiente Güte über unverdiente Güte: Das griechische Wort für „unverdiente Güte“ ist cháris. In diesem Kontext drückt es Gottes Freigebigkeit und Großzügigkeit aus, wenn es um seine Liebe und Güte geht. Diese Güte entspringt einzig und allein der Großzügigkeit des Gebers; sie hängt nicht davon ab, dass der Empfänger sie sich verdient hätte. (Siehe Worterklärungen zu „Unverdiente Güte“.) Die Wiederholung von cháris in Verbindung mit der Präposition antí (hier mit „über“ wiedergegeben) vermittelt das Bild von einem stetig fließenden, unaufhörlichen Strom an unverdienter Güte. Man könnte auch von einer „unaufhörlichen unverdienten Güte“ sprechen.
das Gesetz … die unverdiente Güte und die Wahrheit: In den Christlichen Griechischen Schriften wird das Gesetz von Moses oft der „unverdienten Güte“ (griechisch cháris) gegenübergestellt (Rö 3:21-24; 5:20, 21; 6:14; Gal 2:21; 5:4; Heb 10:28, 29). Das mosaische Gesetz war wie ein „Betreuer …, der zu Christus führt“, und es enthielt „Schatten“ oder prophetische Bilder, die durch Christus Wirklichkeit wurden (Gal 3:23-25; Kol 2:16, 17; Heb 10:1). Unter anderem kam durch das Gesetz „die genaue Erkenntnis der Sünde“ (Rö 3:20). Damit kam auch die Erkenntnis, dass „der Lohn, den die Sünde zahlt, … der Tod [ist]“ und dass „jede Übertretung und jeder Ungehorsam nach dem Recht bestraft“ werden muss (Rö 6:23; Heb 2:2). Johannes stellt „das Gesetz“ „der unverdienten Güte und der Wahrheit“ gegenüber, die durch Jesus Christus gekommen sind. Durch Jesus wurden die prophetischen Bilder des Gesetzes Realität, einschließlich der Opfer, die zu Vergebung und Sündensühnung führten (3Mo 4:20, 26). Jesus offenbarte auch, dass Gott seinen Sohn als Sühnopfer für sündige Menschen geben würde und ihnen so seine „unverdiente Güte“ (oder sein „Geschenk“, wie cháris auch manchmal übersetzt wird) zugutekommen lassen würde (Kol 1:14; 1Jo 4:10; siehe Anm. zu Rö 6:23 und Worterklärungen zu „Unverdiente Güte“). Außerdem verkündete Jesus eine neue „Wahrheit“: Sein Opfer würde Menschen von Sünde und Tod befreien (Joh 8:32; siehe Anm. zu Joh 1:14).
der einziggezeugte Gott: Johannes bezieht sich hier auf „das Wort“, Jesus Christus, den er zuvor „einen Gott“ genannt hat (Joh 1:1, 17). An anderen Stellen spricht er von Jesus als dem einziggezeugten Sohn Gottes (Joh 1:14; 3:16). In diesem Vers bezeichnet er ihn jedoch als den „einziggezeugten Gott“, was die einzigartige Stellung hervorhebt, die Gott Jesus gegeben hat. Wenn man berücksichtigt, wie der Begriff „Gott“ in der Bibel verwendet wird, kann Jesus zu Recht als „ein Gott“ bezeichnet werden. Dieser Titel vermittelt grundsätzlich die Vorstellung von einer Person, die Macht besitzt, und wird in der Bibel sogar für Menschen verwendet (Ps 82:6; siehe Anm. zu Joh 1:1; 10:34). Jesus ist „ein Gott“ oder ein Mächtiger, weil ihm sein Vater, der allmächtige Gott, Macht und Autorität übertragen hat (Mat 28:18; 1Ko 8:6; Heb 1:2). Da Jesus der Einzige ist, den Gott direkt erschaffen hat und durch den alles ins Dasein kam (Joh 1:3), ist es passend, ihn als „den einziggezeugten Gott“ zu bezeichnen. Dadurch wird deutlich, dass Jesus unter den Geistsöhnen Gottes eine einzigartige Vorrang- und Ehrenstellung einnimmt. Einige Manuskripte enthalten die Lesart „der einziggezeugte Sohn“, was sich auch in verschiedenen Bibelübersetzungen niedergeschlagen hat. Doch die frühesten und maßgeblichsten Manuskripte stützen die Lesart „der einziggezeugte Gott“ (mit dem bestimmten Artikel im Griechischen) oder „einziggezeugter Gott“ (ohne den bestimmten Artikel im Griechischen).
an der Seite des Vaters: Oder „am Busenplatz beim Vater“. Wtl. „am Busen des Vaters“. Dieses Sprachbild steht für besondere Gunst und Vertrautheit. Vermutlich kommt es daher, dass man früher beim Essen mit Gästen nebeneinander auf Speisesofas lag und sich so an die Brust eines engen Freundes zurücklehnen konnte (Joh 13:23-25). Jesus wird hier also als der engste Freund Jehovas beschrieben. Niemand kann Gott besser beschreiben als er (Mat 11:27).
Folgendes bezeugte Johannes: In Joh 1:7 wird Johannes der Täufer als „Zeuge“ bezeichnet, der für das Licht als Zeuge auftreten sollte. Im Griechischen steht dort das Substantiv martyría (wtl. „Zeugnis“). Im vorliegenden Vers wird martyría für die Erklärung gebraucht, die Johannes der Täufer in den folgenden Versen über Jesus abgab.
Elia: Siehe Anm. zu Mat 11:14.
der Prophet: Gemeint ist der lang erwartete Prophet, den Moses angekündigt hatte (5Mo 18:18, 19; Joh 1:25-27; 6:14; 7:40; Apg 3:19-26).
Jehovas: Es handelt sich hier um ein Zitat aus Jes 40:3. Dort erscheint der Gottesname im hebräischen Urtext in Form der vier hebräischen Konsonanten יהוה (JHWH). (Siehe Anh. A5 und C.) Die Evangelienschreiber Matthäus, Markus und Lukas wenden diese Prophezeiung auf Johannes den Täufer an. Hier im Johannesevangelium ist es Johannes der Täufer selbst, der diese Prophezeiung auf sich bezieht. Johannes ebnete den Weg Jehovas, indem er als Wegbereiter für Jesus diente, der im Namen seines Vaters und als dessen Vertreter kommen sollte (Joh 5:43; 8:29).
taufe: Das griechische Wort baptízō bedeutet „eintauchen“, „untertauchen“. Die Bibel liefert noch weitere Hinweise darauf, dass mit der Taufe völliges Untertauchen gemeint ist. Z. B. taufte Johannes im Jordantal bei Salim, „weil es dort reichlich Wasser gab“ (Joh 3:23). Als Philippus den äthiopischen Eunuchen taufte, „gingen … beide in das Wasser hinunter“ (Apg 8:38). Und die Septuaginta gebraucht baptízō in 2Kö 5:14, um zu beschreiben, dass Naaman im Jordan sieben Mal untertauchte.
Sandale: Jemand anders die Sandalen aufzubinden, auszuziehen oder zu tragen (Mat 3:11; Mar 1:7; Luk 3:16) galt als niedrige Arbeit, die von Sklaven verrichtet wurde.
Bethanien: In einigen Handschriften steht hier „Bethabara“. Dieser Name ist auch in manchen Bibelübersetzungen zu finden. In den meisten zuverlässigen Handschriften steht jedoch „Bethanien“.
Bethanien … auf der anderen Jordanseite: Gemeint ist ein Ort auf der O-Seite des Jordan. Dieses Bethanien wird in den Christlichen Griechischen Schriften nur hier erwähnt; es ist nicht mit dem Bethanien in der Nähe von Jerusalem zu verwechseln (Mat 21:17; Mar 11:1; Luk 19:29; Joh 11:1). Die genaue Lage ist nicht bekannt. Manche halten eine Überlieferung für glaubwürdig, nach der sich der Taufort von Jesus gegenüber von Jericho am östlichen Jordanufer befand. Der Bericht in Joh 1:29, 35, 43; 2:1 deutet jedoch darauf hin, dass der Ort näher bei Kana in Galiläa lag. Demnach befand sich Bethanien höchstwahrscheinlich etwas südlich des Sees von Galiläa, doch eine genaue Ortsbestimmung ist nicht möglich. (Siehe Anh. B10.)
das Lamm Gottes: Nach seiner Taufe und den Versuchungen durch den Teufel wurde Jesus von Johannes dem Täufer als „das Lamm Gottes“ vorgestellt. Diese Bezeichnung kommt nur hier und in Joh 1:36 vor. (Siehe Anh. A7.) Der Vergleich mit einem Lamm ist treffend. In der Bibel ist immer wieder davon zu lesen, dass man Schafe opferte, um Reue über seine Sünden zu zeigen und um sich Gott zu nähern. Das war eine Vorschau auf das Opfer Jesu, der sein vollkommenes menschliches Leben für die Menschen geben würde. Die Bezeichnung „Lamm Gottes“ erinnert auch an andere Passagen in der Bibel. Da Johannes der Täufer mit den Hebräischen Schriften vertraut war, könnte er auf Verschiedenes angespielt haben: auf den Schafbock, den Abraham anstelle seines Sohnes Isaak opferte (1Mo 22:13), auf das Passahlamm, das die Israeliten in Ägypten für ihre Befreiung aus der Sklaverei schlachten mussten (2Mo 12:1-13), oder auf den jungen Schafbock, der morgens und abends auf dem Altar Gottes in Jerusalem geopfert wurde (2Mo 29:38-42). Vielleicht hatte Johannes auch die Prophezeiung Jesajas im Sinn, in der es über Jehovas „Diener“ heißt, er würde „wie ein Schaf zum Schlachten geführt“ (Jes 52:13; 53:5, 7, 11). Der Apostel Paulus bezeichnet Jesus in seinem ersten Brief an die Korinther als „unser Passahlamm“ (1Ko 5:7). Und der Apostel Petrus vergleicht das „kostbare Blut“ von Christus mit dem eines „makellosen, unbefleckten Lammes“ (1Pe 1:19). In der Offenbarung wird der verherrlichte Jesus über 25 Mal als „das Lamm“ bezeichnet (Beispiele: Off 5:8; 6:1; 7:9; 12:11; 13:8; 14:1; 15:3; 17:14; 19:7; 21:9; 22:1).
Welt: Das griechische Wort kósmos wird in der griechischen Literatur und vor allem in der Bibel eng mit der Menschheit in Verbindung gebracht. Hier und in Joh 3:16 bezieht sich kósmos auf die gesamte Menschenwelt; sie ist sündig, weil sie von Adam die Sünde geerbt hat.
wie eine Taube: Die Taube wurde einerseits für religiöse Zwecke verwendet und hatte andererseits eine symbolische Bedeutung. Sie war ein Opfertier (Mar 11:15; Joh 2:14-16), und sie galt als Symbol für Unschuld und Reinheit (Mat 10:16). Als Noah eine Taube aus der Arche freiließ, kam sie mit einem Olivenblatt zurück, was zeigte, dass das Wasser der Sintflut zurückgegangen war (1Mo 8:11) und eine Ära der Ruhe und des Friedens bevorstand (1Mo 5:29). Vor diesem Hintergrund könnte Jehova bei Jesu Taufe die Taube gebraucht haben, um auf Jesu Rolle als Messias aufmerksam zu machen: Er war der reine, sündenlose Sohn Gottes, der sein Leben für die Menschheit opfern würde und dadurch die Grundlage für eine Ära der Ruhe und des Friedens unter seiner Königsherrschaft legen würde. Als Gottes heiliger Geist oder aktive Kraft auf Jesus herabkam, sah das möglicherweise wie das Flattern einer Taube aus, die sich auf einem Ast niederlässt.
der Sohn Gottes: In der Bibel wird dieser Ausdruck oft für Jesus gebraucht (Joh 1:49; 3:16-18; 5:25; 10:36; 11:4). Da Gott nicht menschlicher Natur ist und keine buchstäbliche Frau hat, muss es sich dabei um ein Sprachbild handeln. Offensichtlich soll es aussagen, dass das Verhältnis zwischen Jesus und Gott vergleichbar ist mit dem Verhältnis zwischen einem menschlichen Sohn und seinem Vater. In diesem Bild steckt auch der Gedanke, dass Jesus sein Leben Jehova verdankt, weil er von ihm erschaffen wurde. Auch Adam, der erste Mensch, wird als „Sohn Gottes“ bezeichnet, was ähnlich zu verstehen ist. (Siehe Anm. zu Luk 3:38.)
Johannes … mit zwei von seinen Jüngern: Einer dieser beiden Jünger (d. h. Schüler oder Anhänger) von Johannes dem Täufer war Andreas, „der Bruder von Simon Petrus“. (Siehe Anm. zu Joh 1:40.)
Die beiden Jünger … folgten Jesus: Aus dieser Aussage lässt sich schließen, dass die ersten Jünger von Jesus ursprünglich Jünger von Johannes dem Täufer waren. (Siehe Anm. zu Joh 1:35, 40.)
um die 10. Stunde: D. h. gegen 16 Uhr. (Siehe Anm. zu Mat 20:3.)
Einer der beiden: Diese beiden Jünger werden schon in Joh 1:35 erwähnt. Der namentlich nicht genannte Jünger ist wahrscheinlich der Apostel Johannes, ein Sohn von Zebedäus und der Schreiber des Johannesevangeliums (Mat 4:21; Mar 1:19; Luk 5:10). Das wird durch die Tatsache gestützt, dass der Schreiber nie seinen eigenen Namen nennt, den Apostel Johannes nirgendwo namentlich erwähnt und von Johannes dem Täufer immer nur als von „Johannes“ spricht. (Siehe Anm. zu Joh 1:6.)
den Messias: Oder „den Gesalbten“. Das griechische Wort Messías (eine Transkription von dem hebräischen Wort maschíach) kommt in den Christlichen Griechischen Schriften nur zwei Mal vor. (Siehe Joh 4:25.) maschíach ist von dem hebräischen Verb maschách abgeleitet, das „bestreichen“, „einreiben“ oder „salben“ bedeutet (2Mo 29:2; 3Mo 8:12). In biblischer Zeit wurden Priester, Könige und Propheten in einer Zeremonie mit Öl gesalbt (3Mo 4:3; 1Sa 16:3, 12, 13; 1Kö 19:16). Hier in Joh 1:41 folgt auf den Titel „Messias“ die Erklärung: was übersetzt „Christus“ bedeutet. Der Titel „Christus“ (griechisch Christós) kommt in den Christlichen Griechischen Schriften über 500 Mal vor und bedeutet wie Messias „Gesalbter“. (Siehe Anm. zu Mat 1:1.)
Du bist Simon: In der Bibel gibt es für diesen Jünger fünf verschiedene Namen. (Siehe Anm. zu Mat 4:18; 10:2.) Offenbar trafen sich Jesus und Simon bei dieser Gelegenheit zum ersten Mal und Jesus gab ihm den Namen Kephas. Dieser semitische Name könnte mit dem hebräischen Wort für „Felsen“ (kephím [Plural]) verwandt sein, das in Hi 30:6 und Jer 4:29 vorkommt. Der Evangelist Johannes fügt an, dass der Name übersetzt „Petrus“ bedeutet, was aus dem Griechischen kommt und „Felsstück“ heißt. In der Bibel gibt es niemand sonst mit dem Namen Kephas oder Petrus. Jesus – der auch erkannt hatte, dass an Nathanael „nichts Falsches“ war (Joh 1:47; 2:25) – konnte sehen, dass Petrus ein Mann mit felsenähnlichen Eigenschaften war. Diese Eigenschaften bewies Petrus besonders nach Jesu Tod und Auferstehung, als er zur Stärkung und Festigung der Versammlung beitrug (Luk 22:32; Apg 1:15, 16; 15:6-11).
Johannes: Laut einigen alten Handschriften hieß der Vater des Apostels Petrus Johannes. In anderen wird er Jona genannt. Laut Mat 16:17 sprach Jesus Petrus mit „Simon, Sohn von Jona“ an. (Siehe Anm. zu Mat 16:17.) Einige Bibelwissenschaftler vermuten, dass die griechischen Formen von Johannes und Jona lediglich zwei verschiedene Varianten desselben hebräischen Namens sind.
Nathanael: Ein hebräischer Name, der „Gott hat gegeben“ bedeutet. Vermutlich ist Nathanael ein anderer Name für den Apostel Bartholomäus (Mat 10:3). Der Name Bartholomäus bedeutet „Sohn von Tolmai“; er ist ein Patronym, d. h. ein vom Namen des Vaters abgeleiteter Eigenname. Es ist durchaus denkbar, dass Nathanael auch Bartholomäus („Sohn von Tolmai“) genannt wurde, denn in Mar 10:46 ist von einem Mann die Rede, den man einfach nur Bartimäus („Sohn von Timäus“) nannte. Matthäus, Markus und Lukas erwähnen Bartholomäus immer zusammen mit Philippus, während Johannes Nathanael zusammen mit Philippus erwähnt (Mat 10:3; Mar 3:18; Luk 6:14; Joh 1:45, 46). Das ist ein zusätzliches Indiz, dass Bartholomäus und Nathanael ein und dieselbe Person waren. Es war damals nichts Ungewöhnliches, dass jemand unter mehr als einem Namen bekannt war (Joh 1:42).
Moses im Gesetz und auch die Propheten: In dieser Formulierung klingt die Wendung „das Gesetz und die Propheten“ an, die leicht abgewandelt immer wieder in den Evangelien vorkommt (Mat 5:17; 7:12; 11:13; 22:40; Luk 16:16). Mit dem „Gesetz“ sind hier die fünf Bücher Mose gemeint und mit den „Propheten“ die prophetischen Bücher der Hebräischen Schriften. Wird beides zusammen erwähnt, können auch die gesamten Hebräischen Schriften gemeint sein. Die beiden Jünger hatten die Hebräischen Schriften offensichtlich eifrig studiert. Philippus könnte unter anderem an folgende Schrifttexte gedacht haben: 1Mo 3:15; 22:18; 49:10, 5Mo 18:18, Jes 9:6, 7; 11:1, Jer 33:15, Hes 34:23, Mi 5:2, Sach 6:12 und Mal 3:1. Tatsächlich legen die gesamten Hebräischen Schriften Zeugnis über Jesus ab. Das geht aus einer Reihe von Bibeltexten hervor (Luk 24:27, 44; Joh 5:39, 40; Apg 10:43; Off 19:10).
Kann denn aus Nazareth etwas Gutes kommen?: Die Bemerkung von Nathanael wird von vielen so verstanden, dass Nazareth damals als unbedeutendes Dorf galt, das selbst in Galiläa nicht groß beachtet wurde (Joh 21:2). Nazareth findet weder in den Hebräischen Schriften noch bei Josephus Erwähnung, während das benachbarte Japhia (das knapp 3 km südwestlich von Nazareth lag) in Jos 19:12 und auch von Josephus erwähnt wird. Allerdings führen weder die Hebräischen Schriften noch Josephus alle Städte in Galiläa auf. Interessant ist auch, dass Nazareth in den Evangelien immer als pólis („Stadt“) bezeichnet wird, worunter man gewöhnlich eine größere Ortschaft verstand und kein Dorf (Mat 2:23; Luk 1:26; 2:4, 39; 4:29). Nazareth lag in einem Bergkessel und war ringsum von Erhebungen umgeben, von wo aus man die Ebene Esdrelon (Jesreel) überblicken konnte. In der Umgebung lagen mehrere kleinere und größere Ortschaften. Und nicht weit von Nazareth gab es wichtige Handelsrouten. Die Bevölkerung dürfte daher informiert gewesen sein, was in Gesellschaft, Politik und Religion vor sich ging. (Vgl. Luk 4:23.) Nazareth hatte auch eine eigene Synagoge (Luk 4:16). Wahrscheinlich war es also doch kein unbedeutendes Dorf. Folglich könnte Nathanael einfach überrascht gewesen sein, dass Philippus einen Mann aus dem nahe gelegenen Nazareth in Galiläa für den Messias hielt. Schließlich war ja in den Schriften vorausgesagt worden, dass der Messias aus Bethlehem in Juda kommen würde (Mi 5:2; Joh 7:42, 52).
wirklich ein Israelit, an dem nichts Falsches ist: Alle Nachkommen von Jakob waren Israeliten, doch Jesus ging es hier zweifellos um mehr als nur um die Abstammung. Der Name Israel bedeutet so viel wie „Kämpfer (Streiter, Beharrender) mit Gott“; Jakob erhielt ihn, nachdem er mit einem Engel gekämpft hatte, um von ihm gesegnet zu werden. Anders als sein Bruder Esau schätzte Jakob Heiliges und war bereit, große Anstrengungen auf sich zu nehmen, um Gottes Anerkennung zu erhalten (1Mo 32:22-28; Heb 12:16). Jesu Bemerkung zeigt, dass Nathanael nicht nur deswegen als Israelit bezeichnet werden konnte, weil er durch Geburt ein Nachkomme Jakobs war, sondern auch, weil er denselben Glauben hatte wie Jakob und dieselbe Entschlossenheit, Gott zu gehorchen. Jesu Worte (die an Ps 32:2 erinnern) zeigen außerdem, dass an Nathanael nichts Scheinheiliges oder Hinterhältiges war.
Du wirst noch Größeres sehen: Nathanael sollte bald die Erfüllung dieser Worte erleben. Bei einer Hochzeit in seiner Heimatstadt Kana war er dabei, als Jesus Wasser in erstklassigen Wein verwandelte, und wurde so Zeuge von Jesu erstem Wunder (Joh 2:1-11; 21:2). Zusammen mit den elf anderen, die wie er später Apostel wurden, sah Nathanael, wie Jesus Kranke heilte, Dämonen austrieb und sogar Tote auferweckte. Darüber hinaus erhielten Nathanael und die anderen Apostel die Befähigung, selbst Wunder zu vollbringen und zu verkünden: „Das Königreich des Himmels ist nah“ (Mat 10:1-8).
Eins steht fest: Wtl. „Amen, amen, ich sage euch“. Das griechische Wort amḗn ist eine Transliteration des hebräischen ʼamén, was „so soll es sein“ oder „gewiss“ bedeutet. Jesus leitete damit oft eine Aussage, ein Versprechen oder eine Prophezeiung ein, um zu betonen, dass seine Worte absolut wahr und vertrauenswürdig sind. Laut Experten wird das Wort „amen“ in keiner religiösen Schrift so verwendet, wie es Jesus tat (Mat 5:18; Mar 3:28; Luk 4:24). Nur im Johannesevangelium, und zwar an allen 25 Stellen, wird das Wort direkt zwei Mal hintereinander genannt (griechisch amḗn amḗn), was in dieser Übersetzung durchweg mit „Eins steht fest“ wiedergegeben wird. Alternativ könnte man auch „Ich garantiere euch“ oder „Ich sage euch die Wahrheit“ schreiben.
Himmel: Das entsprechende griechische Wort kann sich auf den buchstäblichen, sichtbaren Himmel beziehen oder auf den Bereich, in dem sich Jehova befindet.
Engel: Oder „Boten“. Das griechische Wort ággelos (sprich: ángelos) und das entsprechende hebräische Wort malʼách kommen in der Bibel fast 400 Mal vor. Beide haben die Grundbedeutung von „Bote“. Wenn sie sich auf Geistwesen beziehen, werden sie mit „Engel“ übersetzt, sind jedoch eindeutig Menschen gemeint, werden sie in der Regel mit „Bote“ wiedergegeben. Normalerweise verrät der Kontext, wer gemeint ist; wo die Bedeutung unklar ist, gibt es häufig eine Fußnote mit der alternativen Wiedergabe (1Mo 16:7; 32:3; Hi 4:18, Fn.; 33:23, Fn.; Pr 5:6, Fn.; Jes 63:9, Fn.; Mat 1:20; Jak 2:25; Off 22:8; siehe Worterklärungen). In der hochsymbolischen Offenbarung könnten mit dem Wort „Engel“ an bestimmten Stellen auch Menschen gemeint sein (Off 2:1, 8, 12, 18; 3:1, 7, 14).
zum Menschensohn: Oder „im Dienst des Menschensohnes“. Als Jesus davon sprach, dass Engel auf- und niedersteigen würden, könnte er an die Vision von Jakob gedacht haben, in der Engel auf einer Treppe oder Leiter hinauf- und hinunterstiegen (1Mo 28:12). Diese Vision zeigte, dass Engel eine wichtige Rolle spielen für die Verbindung zwischen Jehova und den Menschen, die seine Anerkennung haben. Genauso würden Jesu Begleiter Beweise dafür sehen, dass Gottes Engel ihm dienten und er auf ganz besondere Weise von seinem Vater umsorgt und angeleitet wurde.
Menschensohn: Siehe Anm. zu Mat 8:20.
Medien
Diese Handschrift (um 600 u. Z. entstanden) enthält eine Übersetzung des Johannesevangeliums ins Sahidische, einen Dialekt des Koptischen. Die koptische Sprache kam nicht lange, nachdem Jesus auf der Erde war, in Ägypten in Gebrauch. Neben Syrisch und Latein war sie eine der ersten Sprachen, in die die Christlichen Griechischen Schriften übersetzt wurden. Die ersten koptischen Übersetzungen gab es bereits im 3. Jh. Sie geben einen Einblick, wie der griechische Text zur damaligen Zeit verstanden wurde. Das ist besonders interessant für das Verständnis des viel diskutierten zweiten Teils von Joh 1:1. Zahlreiche Bibelübersetzungen geben diese Textstelle wie folgt wieder: „und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott“. Anders als im Koine-Griechischen, Syrischen und Lateinischen gibt es im Sahidischen den unbestimmten Artikel (ähnlich wie im Deutschen). Die zwei hell markierten Stellen auf dem Foto zeigen beide das koptische Wort für „Gott“, allerdings in einer leicht unterschiedlichen Schreibweise. Das erste Wort enthält den bestimmten Artikel (1), das zweite den unbestimmten Artikel (2). Wörtlich übersetzt lautet der sahidische Text: „und das Wort war bei dem Gott und ein Gott war das Wort“. (Weitere Informationen enthält die Anm. zu Joh 1:1.)
(1) „der“ (rot umrandet) Gott
(2) „ein“ (rot umrandet) Gott
Hier ist die erste Seite einer frühen Bibelhandschrift zu sehen, die Papyrus Bodmer II (P66) genannt wird. Sie wurde um 200 u. Z. abgeschrieben und zu einem Kodex (einer frühen Buchform) gebunden. Diese Handschrift enthält einen Großteil des Johannesevangeliums in Griechisch. Das Manuskript beginnt mit dem Titel Euaggélion katá Iōánnēn („Gute Botschaft [Evangelium] nach Johannes“; siehe Markierung). Alles deutet darauf hin, dass die Evangelien ursprünglich keine Titel hatten, sondern dass diese später von Abschreibern hinzugefügt wurden. Wahrscheinlich wurde es aus praktischen Gründen üblich, einen Titel zusammen mit dem Namen des Schreibers zu verwenden; so hatte man für jedes der Bücher eine eindeutige Bezeichnung.
Die Ereignisse sind, wo immer möglich, in chronologischer Reihenfolge angegeben
Die Karten zu den Evangelien zeigen unterschiedliche Ereignisse aus Jesu Leben
(1) In der Nähe von dem Bethanien, das auf der östlichen Jordanseite lag, bezeichnet Johannes Jesus als „das Lamm Gottes“ (Joh 1:29)
(2) In Kana in Galiläa wirkt Jesus sein erstes Wunder (Joh 2:3, 7-9, 11)
(3) Jesus reinigt zum ersten Mal den Tempel (Joh 2:13-15)
(4) Jesus verbringt einige Zeit in den ländlichen Gegenden von Judäa; seine Jünger führen Taufen durch; Johannes tauft in Änon (Joh 3:22, 23)
(5) Am Jakobsbrunnen bei Sychar spricht Jesus mit einer Samariterin (Joh 4:4-7, 14, 19, 20)
(6) Jesus vollbringt ein zweites Zeichen im galiläischen Kana, als er aus der Ferne den Sohn eines Beamten heilt (Joh 4:46, 47, 50-54)
(7) Jesus heilt am Wasserbecken Bethzatha in Jerusalem einen Kranken (Joh 5:2-5, 8, 9)
(8) Am NO-Ufer des Sees von Galiläa versorgt Jesus rund 5000 Männer mit Brot und Fisch; danach wollen ihn die Leute zum König machen (Mat 14:19-21; Joh 6:10, 14, 15)
(9) In einer Synagoge in Kapernaum bezeichnet sich Jesus als „das Brot des Lebens“; viele nehmen daran Anstoß (Joh 6:48, 54, 59, 66)
(10) Am Teich Siloam heilt Jesus einen Blindgeborenen (Joh 9:1-3, 6, 7)
(11) Die Juden versuchen Jesus auf dem Tempelgelände, in der Säulenhalle Salomos, zu steinigen (Joh 10:22, 23, 31)
(12) Um sich vor den Juden in Sicherheit zu bringen, geht Jesus auf die andere Jordanseite an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hat; dort kommen viele zum Glauben an ihn (Joh 10:39-42)
(13) In Bethanien auferweckt Jesus Lazarus (Joh 11:38, 39, 43, 44)
(14) Als die Juden in Jerusalem Mordpläne gegen Jesus schmieden, zieht er sich in die Stadt Ephraim zurück, die unweit der Wildnis liegt (Joh 11:53, 54)
(15) Jesus reitet auf einem Esel auf der Straße von Bethphage nach Jerusalem; er wird von jubelnden Menschenmengen empfangen (Mat 21:1, 7-10; Mar 11:1, 7-11; Luk 19:29, 30, 35, 37, 38; Joh 12:12-15)
(16) Jesus durchquert mit seinen Jüngern auf dem Weg nach Gethsemane das Kidrontal (Mat 26:30; Mar 14:26; Luk 22:39; Joh 18:1)
(17) Im Garten Gethsemane wird Jesus von Judas verraten und anschließend verhaftet (Mat 26:47-50; Mar 14:43-46; Luk 22:47, 48, 54; Joh 18:2, 3, 12)
(18) Im Prätorium wird Jesus ausgepeitscht und verspottet (Mat 27:26-29; Mar 15:15-20; Joh 19:1-3)
(19) An einer Stelle namens Golgotha wird Jesus an einen Stamm genagelt (Mat 27:33-36; Mar 15:22-25; Luk 23:33; Joh 19:17, 18)
(20) Jesus erscheint nach seiner Auferstehung Maria Magdalene in dem Garten bei seinem Grab (Mat 28:1, 5, 6, 8, 9; Joh 20:11, 12, 15-17)
(21) Am Ufer des Sees von Galiläa erscheint Jesus seinen Jüngern; Petrus versichert Jesus, dass er ihn lieb hat (Joh 21:12-15)
Dieses Bild mit Blick nach S wurde in der Nähe von Nazareth aufgenommen. Das fruchtbare Tal Jesreel, Schauplatz etlicher biblischer Berichte, erstreckt sich von O nach W (Jos 17:16; Ri 6:33; Hos 1:5). Links im Hintergrund ist der Hügel More zu sehen. An seinem Hang liegt die Stadt Nain, wo Jesus den Sohn einer Witwe auferweckte (Ri 7:1; Luk 7:11-15). In der Mitte, am Horizont, ist der Berg Gilboa zu erkennen (1Sa 31:1, 8). Jesus, der in Nazareth aufwuchs, kam vielleicht auch an diese Stelle, von der aus man eine Reihe von Orten sieht, die in der Geschichte Israels eine bedeutende Rolle spielten (Luk 2:39, 40).