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Wie finde ich einen Job?

Wie finde ich einen Job?

KAPITEL 18

Wie finde ich einen Job?

„Ich brauche Geld für ein Auto“ (Sergio).

„Ich geh gern shoppen“ (Laurie-Ann).

„Es gibt Sachen, die ich echt gern hätte, die wir uns aber nicht leisten können“ (Mike).

WÜRDEST du dir auch gern etwas verdienen? Oder ist deine Familie vielleicht sogar auf deine Hilfe angewiesen und dir bleibt gar nichts anderes übrig, als einen Job anzunehmen? Schon wenn du für deine Kleidung oder andere persönliche Wünsche selbst aufkommst – ohne direkt etwas zum Haushaltsgeld beizusteuern –, kannst du deinen Eltern ein bisschen von ihrer Last abnehmen.

Fakt ist, man braucht Geld, um sich etwas kaufen zu können. Jesus hat zwar versprochen, dass Gott für alle sorgen wird, die „zuerst das Königreich ... suchen“, aber dennoch muss man selber etwas für den Unterhalt tun (Matthäus 6:33; Apostelgeschichte 18:1-3; 2. Thessalonicher 3:10). Wie kannst du also dein Taschengeld aufbessern? Und noch wichtiger: Wie kannst du eine ausgeglichene Ansicht über Geld behalten?

Wie du an einen Job kommst

Gibt es etwas, was du dringend brauchst, das aber euer Budget übersteigt? Eine Möglichkeit wäre zu jobben und es dir dann selbst zu kaufen. Sprich mit deinen Eltern über diese Idee. Kann sein, dass sie von deinem Engagement sogar beeindruckt sind. Gehen wir mal davon aus, sie sind einverstanden und von rechtlicher Seite spricht nichts dagegen. Dann findest du hier vier Anregungen für deine Jobsuche.

Mach Reklame. Sag deinen Nachbarn, Lehrern und Verwandten, dass du jobben möchtest. Falls du dich nicht so richtig traust, könntest du als Aufhänger die Frage nehmen, was sie in deinem Alter für Jobs hatten. Je mehr Leute von deiner Jobsuche wissen, umso mehr Tipps und Adressen bekommst du.

Geh allen Hinweisen nach. Melde dich auf Stellenangebote in Zeitungen oder im Internet und auf Aushänge in Geschäften, in deiner Schule oder an anderen öffentlichen Plätzen. „Ich hab in der Zeitung ein Stellenangebot gefunden, einen Lebenslauf gefaxt und dann angerufen“, sagt Dave. „So bin ich an meinen Job gekommen.“ Klappt das nicht, kannst du eventuell von dir aus einem Arbeitgeber einen Service schmackhaft machen, den du anzubieten hättest.

Bring eine Kurzbewerbung in Umlauf. Schreib auf, wie man dich kontaktieren kann und was für Fähigkeiten oder praktische Erfahrungen du mitbringst. Dir fällt nichts ein? Denk noch mal nach. Warst du schon einmal Babysitter für deine Geschwister oder andere Kinder? Das zeugt von Verantwortungsbewusstsein. Hast du deinem Vater schon mal geholfen, das Auto zu reparieren? Daran kann man sehen, ob du technisch begabt bist. Kannst du Schreibmaschine schreiben oder mit einem Computer umgehen? Hast du in der Schule für kreative Projekte gute Noten bekommen? Mit solchen Vorkenntnissen kannst du bei einem Arbeitgeber punkten. Notiere sie in deiner Kurzbewerbung. Schick diese Bewerbung ab und bitte auch Freunde und Verwandte, sie jedem zu geben, der jemanden beschäftigen möchte.

Stell selbst etwas auf die Beine. Denk darüber nach, ob es in eurer Nachbarschaft irgendeine „Marktlücke“ gibt. Falls du tierlieb bist, könntest du zum Beispiel Hunde ausführen. Oder vielleicht spielst du ein Instrument und kannst jemandem Unterricht geben. Eine andere Idee wäre, sich für Arbeiten anzubieten, die manche nicht so gerne machen, wie Straßefegen oder Rasenmähen. Körperliche Arbeit ist für einen Christen nicht unter seiner Würde (Epheser 4:28). Eigeninitiative verlangt natürlich, dass du motiviert und diszipliniert bist.

Zur Vorsicht: Stürz dich nicht auf einen Job, ohne dich vorher gut zu informieren, was an Kosten und Sonstigem auf dich zukommen wird (Lukas 14:28-30). Rede als Erstes mit deinen Eltern. Erkundige dich auch bei Leuten, die schon etwas Ähnliches gemacht haben. Wirst du Steuern zahlen müssen? Brauchst du eine Lizenz oder Genehmigung? Hol dir bei den zuständigen Stellen Auskünfte ein (Römer 13:1).

Die Balance halten

Stell dir vor, du fährst Fahrrad und hast dabei mehrere Gegenstände wie eine Schultasche, einen Ball und ein paar Kartons zu balancieren. Je mehr Sachen es sind, umso schwerer kannst du die Balance halten. Ähnlich ist es, wenn du einen Job annimmst, der dich überfordert. Geht das Jobben zu sehr auf Kosten deiner Zeit, Kraft und Konzentration, werden deine Gesundheit und deine Noten darunter leiden. Was noch schlimmer wäre: Ein stressiger Tagesablauf kann es dir schwer machen, regelmäßig die Zusammenkünfte zu besuchen, beim Bibellesen dranzubleiben und predigen zu gehen. „Ich hab manchmal die Zusammenkunft ausfallen lassen, weil ich nach der Schule und dem Job zu müde war“, sagt Michèle ganz offen.

Wenn dir Geld zu wichtig ist, kann es so weit kommen, dass du die Balance verlierst. Wie Jesus sagte, verspürt man nur dann echtes Glück, wenn man sich bewusst ist, dass man Gott braucht (Matthäus 5:3). Außerdem erklärte er: „Wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt“ (Lukas 12:15). Maureen hat sich diese Aussage zu Herzen genommen. „Ich möchte mich nicht mit materialistischen Wünschen verzetteln“, sagt sie. „Ich weiß, dass mein Verhältnis zu Gott kaputtgeht, wenn sich bei mir alles nur noch ums Geldverdienen dreht.“

Klar haben Jugendliche in manchen Ländern gar keine andere Wahl, als viele Stunden zu arbeiten, damit die Familie etwas zu essen hat. Wenn das auf dich aber nicht zutrifft, warum dir dann das Leben schwer machen? Nach Expertenmeinung sind 20 Arbeitsstunden pro Woche für einen Schüler übertrieben und schaden mehr, als sie nützen (wobei ohnehin die Landesgesetze zu berücksichtigen sind). Es wird empfohlen, höchstens 8 bis 10 Stunden in der Woche zu jobben. Der weise König Salomo sagte: „Besser ist eine Handvoll Ruhe als eine doppelte Handvoll harter Arbeit und Haschen nach Wind [„Jagd nach Wind“, Gute Nachricht Bibel]“ (Prediger 4:6).

Vergiss nicht, dass die „trügerische Macht des Reichtums“ dir die Lust daran nehmen kann, dich für deinen Glauben zu engagieren (Markus 4:19). Setz deshalb alles, was mit deinem Glauben zu tun hat, ganz oben auf die Prioritätenliste. Jobben und Geldverdienen kommt erst danach. Rede mit Jehova darüber. Er kann dir Kraft geben, damit du der Situation gewachsen bist, und dir helfen, ausgeglichen zu bleiben, damit dein Verhältnis zu ihm nicht leidet.

MEHR ZU DIESEM THEMA IN BAND 1, KAPITEL 21

IM NÄCHSTEN KAPITEL

Hast du das Geld im Griff – oder das Geld dich? Lies, wie du es schaffen kannst, das Steuer in der Hand zu behalten.

BIBELTEXT

„Der Faulpelz will zwar viel, erreicht aber nichts; der Fleißige bekommt, was er sich wünscht, im Überfluss“ (Sprüche 13:4, Hoffnung für alle)

TIPP

Warte nicht, bis Firmen Stellen ausschreiben, sondern frag nach, ob du eine Kurzbewerbung zuschicken darfst.

HAST DU GEWUSST ...?

In manchen Regionen werden 85 Prozent der freien Stellen nicht in die Zeitung gesetzt.

DAS HABE ICH FEST VOR!

Damit ich bessere Chancen habe, einen Job zu finden, werde ich ․․․․․

Ich werde pro Woche höchstens ․․․ Stunden jobben.

Meinen Vater oder meine Mutter möchte ich dazu fragen: ․․․․․

WAS DENKST DU?

Warum brauchst du einen Job?

Mit welchen Problemen musst du rechnen, wenn du jobbst?

Wie kannst du die richtige Ansicht über Geld behalten?

[Herausgestellter Text auf Seite 153]

„Wenn dein Glück nur von den Dingen abhängt, die du besitzt, bist du nie zufrieden. Du willst dann ständig etwas Neues. Man muss lernen, sich über das zu freuen, was man hat.” Jonathan

[Kasten auf Seite 155]

Geld ist wichtig — aber nicht alles

Für einen Koch ist ein scharfes Messer ein wichtiges Utensil. Doch für jemanden, der unerfahren ist oder nicht aufpasst, ist es eine Gefahrenquelle. Ähnlich beim Geld. Geht man richtig damit um, erfüllt es einen wichtigen Zweck. Doch wenn man nicht aufpasst, bringt man sich in Gefahr. Der Apostel Paulus warnte zum Beispiel davor, Geld zu lieben. An Geldgier können Freundschaften, Familien oder sogar das Verhältnis zu Gott zerbrechen. Schon so mancher hat sich dadurch „mit vielen Schmerzen überall durchbohrt“ (1. Timotheus 6:9, 10). Was heißt das für dich? Lerne, mit Geld richtig umzugehen. Geld ist wichtig, aber es ist nicht alles!

[Bild auf Seite 153]

Wenn man sich zu viel aufbürdet, verliert man leicht die Balance