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Wir beobachten die Welt

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Chaos im Porzellanladen

Haben wir uns schon einmal ausgemalt, was passiert, wenn sich der sprichwörtliche Elefant wirklich einmal in einen Porzellanladen verirrt? Wie der Nachrichtensender BBC meldete, trug sich in England etwas in dieser Art zu, nur dass der Akteur kein Elefant war, sondern ein ausgewachsener Stier. Der Stier war bei einer Tierauktion in Lancashire ausgebrochen und in ein Antiquitätengeschäft gelaufen. „Das Geschäft ist auf altes Porzellan spezialisiert, und wie zu erwarten war, gingen etliche wertvolle Stücke zu Bruch“, schrieb eine Zeitung. Da der Versuch, den Stier einzufangen, zu riskant erschien, wurde nach Rücksprache mit dem Besitzer beschlossen, das Tier zu töten. Die Polizei sperrte den Bereich ab und erschoss den Stier im Geschäft.

Wo die meisten Blitze einschlagen

Wie die Auswertung von Satellitendaten ergab, „werden in Brasilien mehr Blitzschläge registriert als in jedem anderen Land“, meldete die Zeitung O Globo. Dort „kommt es jede Sekunde zu 2 bis 3 elektrischen Entladungen, also jährlich 70 Millionen“. Die Ursache? Die Kombination von ausgedehnten Regenwäldern und heißem Klima — eine ideale Voraussetzung für häufige Gewitter. Die Blitzschläge fordern im Jahr etwa 100 Menschenleben und richten an Telefon- und Stromleitungen sowie an Industrie- und anderen Anlagen Schäden von rund 170 Millionen Euro an. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung „können Blitze 3-mal, 5-mal, ja sogar 10-mal am gleichen Ort einschlagen“, erläuterte Osmar Pinto jr. vom nationalen Institut für Weltraumforschung.

Handy-Spionage

Mobiltelefone mit Kamera gefährden Geschäftsgeheimnisse, so die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Einst galten Foto-Handys lediglich als verkaufsfördernde Spielerei, doch die neueren Modelle ermöglichen digitale Bilder mit deutlich verbesserter Auflösung. Für die Sicherheitsbeauftragten vieler Unternehmen stellen diese Geräte ein wachsendes Problem dar. Die Foto-Handys eignen sich optimal zur Industriespionage, denn sie sind nicht nur unauffällig, sondern können die gemachten Bilder im Gegensatz zu konventionellen Kameras auch sofort verschicken. Selbst wenn der Spion gefasst wird, ist der Schaden nicht mehr zu beheben. Deshalb haben verschiedene Unternehmen Foto-Handys bereits aus sensiblen Bereichen verbannt, wie etwa aus Entwicklungsabteilungen oder aus Bereichen, in denen neue Produktvarianten getestet werden.

Tragische Bilanz von Verkehrsunfällen

„Durch Verkehrsunfälle kommen jedes Jahr Tausende Menschen mehr um als durch Gewaltverbrechen“, vermerkte die spanische Zeitung El País. Europa hat jährlich rund 55 000 Tote und 3,5 Millionen Verletzte durch Verkehrsunfälle zu beklagen. In Spanien sind 35 Prozent aller Verkehrstoten zwischen 15 und 29 Jahre alt, eine Altersgruppe, in der Verkehrsunfälle die Todesursache Nummer eins sind. „Das ist das gravierendste Problem für die öffentliche Gesundheit überhaupt“, erklärte Jeanne Picard Mahaut, Sprecherin von La Ligue, einer Initiative für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. „Wenn Sie mir nicht glauben, dann fragen Sie einmal die Ärzte, die jedes Wochenende die Notfälle versorgen müssen“, sagte Frau Mahaut. La Ligue und zwei weitere europäische Initiativen fordern unter anderem, Pkws ab Werk mit Geschwindigkeitsbegrenzern auszurüsten sowie mit einer Blackbox, um mögliche Unfallursachen aufklären zu können.

Schlechtes Jahr für Alpengletscher

Der sengend heiße Sommer des Jahres 2003 dürfte für die Alpengletscher „die schlechteste Phase seit Menschengedenken“ gewesen sein, hieß es in der italienischen Zeitung Corriere della Sera. Weil die Sommer immer heißer werden und die Durchschnittstemperaturen weiter klettern, schmelzen Schnee und Eis auf den norditalienischen Bergen „mit beispiellosem Tempo“. Unter den Überraschungen, die das abtauende Eis in letzter Zeit freigab, war auch eine rund 3 300 Kilogramm schwere Kanone aus österreichischer Produktion, die in 3 178 Meter Höhe gefunden wurde. Das Geschütz sollte im Ersten Weltkrieg italienische Stellungen beschießen. „Derartige Funde sind in den letzten 20 Jahren immer häufiger geworden. Die heißeren Sommer haben aus unseren Gletschern Gefrierschränke mit offenen Türen gemacht“, so die Zeitung.

Südkoreas Suizidproblem

Gemäß der Korea Times nimmt die Zahl der Suizidopfer in Südkorea seit 1999 ständig zu. Darin war zu lesen: „Seit einigen Monaten wird nahezu täglich von Tragödien berichtet, bei denen sich Menschen das Leben genommen haben, vor allem wegen finanzieller Probleme wie Kreditkartenschulden, aber auch aus persönlicher Verzweiflung. Laut der offiziellen Polizeistatistik begingen im Jahr 2002 insgesamt 13 055 Menschen Suizid, also 6,3 Prozent mehr als im Vorjahr mit 12 277 Suizidfällen. Das sind täglich 36 oder stündlich 1,5 Menschen, die sich das Leben nehmen.“ Als ob das noch nicht schlimm genug wäre, hieß es in der Times weiter: „Die verzweifelten Eltern nehmen oft ihre Kinder mit in den Tod.“ So auch eine 37-Jährige, die Suizid beging, nachdem ihr Mann bei Aktiengeschäften umgerechnet 120 000 Euro verloren hatte. Ihre beiden Kinder — ein 14-jähriger Sohn und eine 12-jährige Tochter — wurden ebenfalls tot aufgefunden. „Nach Ansicht von Psychologen werden immer mehr Menschen in den Suizid getrieben, weil die Gesellschaft ihnen keinerlei Hoffnung gibt, dass sich ihre Probleme lösen lassen“, endet der Artikel.

Gesundheitsrisiken für Reisende

„Weltweit zieht sich mindestens jeder neunte Reisende eine Erkrankung der Atemwege zu“, meldete die kanadische Medical Post. Das ist das Resultat einer Studie an 25 Fachkliniken für Reisemedizin, die dem Informationsnetzwerk GeoSentinel angehören. GeoSentinel ist ein gemeinsames weltweites Meldesystem der Internationalen Gesellschaft für Reisemedizin und der US-Zentren für Gesundheitsüberwachung. Von Januar 1997 bis Dezember 2002 wurden in den angeschlossenen Krankenhäusern 18 817 Reisende behandelt. 2 173 von ihnen litten an Beschwerden wie Halsschmerzen, Ohren- oder Nebenhöhlenentzündung bis hin zu Lungenentzündung, Bronchitis oder einer Infektion mit Mykobakterien. Wer plant, in ein in dieser Hinsicht gefährliches Land zu reisen, sollte prüfen, ob seine Impfungen noch aktuell sind, und unabhängig von der Jahreszeit eine Grippeschutzimpfung in Betracht ziehen. Wie Dr. Isabelle Nuttall, Spezialistin für Infektionskrankheiten bei der Weltgesundheitsorganisation, unterstrich, ist sorgfältige Hygiene die Grundvoraussetzung dafür, sich gegen bakterielle oder virale Infektionen zu schützen. Sie erklärte: „Wenn es eine Botschaft gibt, die wir nicht müde werden zu wiederholen, dann diese: ,Waschen Sie sich die Hände.‘ “