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„Durchwandere das Land“

„Durchwandere das Land“

„Durchwandere das Land“

„Durchwandere das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite“ (1. MOSE 13:17).

1. Welche interessante Anweisung gab Gott Abraham?

MACHEN wir gern Ausflüge, vielleicht eine Rundfahrt mit dem Auto über das Wochenende? Andere fahren lieber mit dem Fahrrad, um Bewegung zu haben und sich in Ruhe an der Aussicht zu erfreuen. Wieder andere durchwandern am liebsten eine Gegend, um sie kennen zu lernen und zu genießen. Solche Ausflüge sind normalerweise nur von relativ kurzer Dauer. Doch nun stellen wir uns einmal vor, wie Abraham empfunden haben muss, als Gott ihn aufforderte: „Steh auf, durchwandere das Land nach seiner Länge und nach seiner Breite, denn dir werde ich es geben“ (1. Mose 13:17).

2. Wohin ging Abraham von Ägypten aus?

2 Betrachten wir einmal, in welchem Zusammenhang diese Worte geäußert wurden. Abraham hatte sich mit seiner Frau und einigen weiteren Personen vorübergehend in Ägypten aufgehalten. Wie aus 1. Mose, Kapitel 13 hervorgeht, verließen sie Ägypten und trieben ihre Herden nach dem „Negeb“. Anschließend zog Abraham „seines Weges von Lagerplatz zu Lagerplatz, vom Negeb bis nach Bethel“. Als zwischen seinen Hirten und denen seines Neffen Lot Schwierigkeiten entstanden und deutlich wurde, dass sie sich getrennte Weidegründe suchen mussten, ließ Abraham großzügig Lot die erste Wahl. Dieser wählte den „Bezirk des Jordan“, ein üppig grünes Tal „wie der Garten Jehovas“; etwas später wohnte Lot dann in Sodom. Gott sagte zu Abraham: „Erhebe bitte deine Augen, und schaue von dem Ort, wo du bist, nordwärts und südwärts und ostwärts und westwärts.“ Wahrscheinlich von einer Anhöhe bei Bethel aus konnte Abraham weite Teile des Landes überblicken. Doch das war noch nicht alles. Gott lud ihn ein, ‘das Land zu durchwandern’ und sich mit dessen Natur und seinen Landstrichen vertraut zu machen.

3. Warum ist es nicht unbedingt leicht, sich ein Bild von Abrahams Reisen zu machen?

3 Ganz gleich, in welchem Umfang Abraham dies tat, bevor er nach Hebron kam, kannte er das Land der Verheißung auf jeden Fall besser als die meisten von uns. Nehmen wir nur einmal die in diesem Bericht erwähnten Örtlichkeiten — der Negeb, Bethel, der Bezirk des Jordan, Sodom und Hebron. Können wir uns vielleicht nur schwer vorstellen, wo diese gelegen haben? Für viele aus Jehovas Volk ist das wirklich nicht einfach, weil die wenigsten von uns schon die Örtlichkeiten besucht haben, von denen sie in der Bibel lesen, geschweige denn das ganze Land bereist haben. Etwas über die in der Bibel erwähnten Örtlichkeiten zu erfahren liegt allerdings in unserem eigenen Interesse. Aus welchem Grund?

4, 5. (a) Was hat Sprüche 18:15 mit Erkenntnis und Verständnis über biblische Länder zu tun? (b) Was macht Zephanja, Kapitel 2 deutlich?

4 In Gottes Wort heißt es: „Das Herz des Verständigen erwirbt Erkenntnis, und das Ohr der Weisen sucht nach Erkenntnis“ (Sprüche 18:15). Es gibt zwar viele Themen, über die man Erkenntnis erlangen könnte, das Wichtigste ist aber eine genaue Erkenntnis über Jehova Gott und sein Handeln. Das, was wir in der Bibel lesen, liefert gewiss den entscheidenden Aufschluss, um diese Erkenntnis zu erlangen (2. Timotheus 3:16). Allerdings spielt das Verständnis ebenfalls eine Rolle. Dabei handelt es sich um die Fähigkeit, einer Angelegenheit auf den Grund zu gehen, die Verbindungen zwischen den Einzelheiten und dem Ganzen zu erkennen oder zu verstehen. Dies trifft auch auf Tatsachen über die in der Bibel erwähnten Örtlichkeiten zu. Die meisten von uns wissen beispielsweise, wo Ägypten liegt. Aber inwieweit verstehen wir die Aussage, dass Abraham aus Ägypten auszog und „nach dem Negeb“ ging, später nach Bethel und von dort nach Hebron? Können wir uns vorstellen, wo und in welcher Entfernung voneinander diese Örtlichkeiten lagen?

5 Vielleicht stand ja unlängst Zephanja, Kapitel 2 auf unserem Bibelleseplan. Beim Lesen sind wir auf die Namen verschiedener Städte, Völker und Länder gestoßen. Allein in diesem Kapitel werden Gasa, Askalon, Aschdod, Ekron, Sodom und Ninive sowie Kanaan, Moab, Ammon und Assyrien erwähnt. Konnten wir uns vorstellen, wo sich diese Orte und Länder befanden, in denen die Menschen damals lebten, Menschen, die in die Verwirklichung göttlicher Prophezeiungen einbezogen waren?

6. Warum hat schon mancher Christ Landkarten schätzen gelernt? (Siehe Kasten.)

6 Viele Erforscher des Wortes Gottes haben schon festgestellt, wie nützlich es ist, sich Karten der biblischen Länder anzusehen. Sie tun das nicht aus reiner Begeisterung für Landkarten, sondern weil sie sich bewusst sind, dass diese ihre Erkenntnis des Wortes Gottes vertiefen können. Karten sind ihnen auch eine Hilfe, mehr Verständnis zu erlangen, wenn sie daraus ersehen, wie die ihnen bekannten Tatsachen mit anderen Informationen in Verbindung stehen. Wenn wir nun einige Beispiele betrachten, wird wahrscheinlich auch unsere Wertschätzung für Jehova vertieft, und wir werden die Berichte in seinem Wort besser verstehen. (Siehe Kasten auf Seite 14.)

Was Entfernungen aussagen können

7, 8. (a) Welche erstaunliche Tat vollbrachte Simson in Verbindung mit Gasa? (b) Durch welche Informationen wird Simsons Tat noch beeindruckender? (c) Was nützt es uns, den Bericht über Simson zu verstehen?

7 In Richter 16:2 lesen wir, dass sich Simson in Gasa aufhielt. Der Name Gasa oder Gaza taucht heute noch in Zeitungsberichten auf, sodass wir vielleicht eine Vorstellung davon haben, wo sich Simson befand — im Gebiet der Philister an der Mittelmeerküste [11]. Beachten wir nun Richter 16:3: „Simson . . . blieb bis Mitternacht liegen, und dann erhob er sich um Mitternacht und packte die Flügel des Stadttors [von Gasa] und die beiden Seitenpfosten und riss sie samt dem Riegel heraus und legte sie auf seine Schultern und trug sie dann hinauf auf den Gipfel des Berges, der vor Hebron ist.“

8 Das Tor und die Seitenpfosten einer Festung wie Gasa waren bestimmt groß und schwer. Stellen wir uns vor, wir müssten sie tragen! Simson tat es. Aber wohin trug er sie, und wie war der Weg dorthin beschaffen? Nun, Gasa ist an der Küste etwa auf Meereshöhe gelegen [15], während Hebron in östlicher Richtung in 930 Meter Höhe liegt. Welch ein Anstieg! Wir kennen zwar nicht die Lage „des Berges, der vor Hebron ist“, aber die Stadt ist etwa 60 Kilometer von Gasa entfernt und dazu noch weit höher gelegen. Nimmt Simsons Tat dadurch nicht ganz neue Dimensionen an? Und denken wir daran, wieso Simson solche Taten überhaupt vollbringen konnte — „Jehovas Geist wurde über ihm wirksam“ (Richter 14:6, 19; 15:14). Als Christen erwarten wir heute von Gottes Geist nicht, uns außergewöhnliche Muskelkraft zu geben. Doch derselbe machtvolle Geist kann unser Verständnis tiefer geistiger Dinge vergrößern und uns an dem Menschen stärken, der wir innerlich sind (1. Korinther 2:10-16; 13:8; Epheser 3:16; Kolosser 1:9, 10). Ja, wenn wir den Bericht über Simson genau verstehen, wird uns eines deutlich: Gottes Geist kann auch uns helfen.

9, 10. (a) Was war mit Gideons Sieg über die Midianiter alles verbunden? (b) Wieso gewinnt der Bericht durch eine Kenntnis der dortigen Geographie an Aussagekraft?

9 Auch in dem Bericht, der von Gideons Sieg über die Midianiter handelt, spielen Entfernungen eine nicht unbedeutende Rolle. Die meisten Bibelleser wissen, dass der Richter Gideon und sein Trupp von 300 Mann eine Allianz von 135 000 Invasoren besiegte — Midianiter, Amalekiter und andere, die ihr Lager in der Ebene Jesreel, in der Nähe des Hügels More, aufgeschlagen hatten [18]. Gideons Männer bliesen die Hörner, zerschmetterten Krüge, wodurch ihre Fackeln sichtbar wurden, und riefen: „Schwert Jehovas und Gideons!“ Das verwirrte und erschreckte die Feinde so sehr, dass sie sich zum Teil gegenseitig umbrachten (Richter 6:33; 7:1-22). War das schon der ganze Ablauf, eine schnelle Aktion im Dunkel der Nacht? Lesen wir einmal Richter, Kapitel 7 und 8 weiter. Hier erfahren wir, dass Gideon den Angriff fortsetzte. Von einigen der vielen Orte, die erwähnt werden, kann heute nicht gesagt werden, welchen bekannten Örtlichkeiten sie entsprechen, weshalb sie wahrscheinlich nicht auf biblischen Landkarten zu finden sind. Allerdings sind genügend bekannt, sodass wir Gideons Unternehmen nachvollziehen können.

10 Gideon jagte dem Überrest der verbündeten Truppen nach — an Beth-Schitta vorbei und dann südwärts nach Abel-Mehola, in der Nähe des Jordan (Richter 7:22-25). Der Bericht lautet: „Schließlich kam Gideon an den Jordan und ging hinüber, er und die dreihundert Mann, die mit ihm waren, müde, setzten aber die Verfolgung fort.“ Auf der anderen Seite folgten die Israeliten den Feinden südwärts bis Sukkoth und Penuel in der Nähe des Jabbok, dann ging es bergauf nach Jogbeha (nahe der Stelle, wo heute die jordanische Hauptstadt Amman liegt). Die Verfolgung und der Kampf zogen sich tatsächlich über eine Strecke von etwa 80 Kilometern hin. Gideon nahm die beiden midianitischen Könige gefangen und tötete sie. Dann kehrte er in seine Heimatstadt Ophra zurück, in deren Nähe der Kampf begonnen hatte (Richter 8:4-12, 21-27). Demnach bestand Gideons Tat keineswegs nur darin, ein paar Minuten Hörner zu blasen, Fackeln zu schwenken und Geschrei zu machen. Und nun überlegen wir einmal, welch einen Nachdruck dies der folgenden Aussage über Glaubensmenschen verleiht: „Die Zeit wird mir fehlen, wenn ich weitererzähle von Gideon [und anderen, die] . . . aus einem Zustand der Schwäche mit Kraft erfüllt wurden, im Krieg tapfer wurden“ (Hebräer 11:32-34). Auch wir Christen können körperlich ermüden. Doch ist es für uns nicht genauso unerlässlich, weiterhin Gottes Willen zu tun? (2. Korinther 4:1, 16; Galater 6:9).

Wie denken und reagieren die Menschen?

11. Was für Wegstrecken mussten die Israeliten bis nach Kadesch und von dort aus weiter zurücklegen?

11 Biblische Landkarten dienen ja eigentlich dazu, bestimmte Orte ausfindig zu machen, aber können wir uns vorstellen, dass Karten manchmal sogar Aufschluss über das Denken der Menschen geben? Nehmen wir als Beispiel die Israeliten, die vom Berg Sinai in Richtung des Landes der Verheißung zogen. Nach einigen Zwischenaufenthalten gelangten sie schließlich nach Kadesch (oder Kadesch-Barnea) [9]. Gemäß 5. Mose 1:2 legten sie die Strecke von etwa 270 Kilometern in 11 Tagen zurück. Von dort sandte Moses zwölf Kundschafter in das Land der Verheißung aus (4. Mose 10:12, 33; 11:34, 35; 12:16; 13:1-3, 25, 26). Die Kundschafter gingen nach Norden durch den Negeb, dann wahrscheinlich vorbei an Beerscheba und Hebron und gelangten schließlich bis an die Nordgrenze des Landes der Verheißung (4. Mose 13:21-24). Zehn der Kundschafter gaben einen schlechten Bericht, und weil die Israeliten diesem glaubten, mussten sie 40 Jahre in der Wildnis umherwandern (4. Mose 14:1-34). Was verrät dies über den Glauben und die Bereitschaft der Israeliten, auf Jehova zu vertrauen? (5. Mose 1:19-33; Psalm 78:22, 32-43; Judas 5).

12. Was lässt sich über den Glauben der Israeliten sagen, und warum sollten wir uns darüber Gedanken machen?

12 Betrachten wir das Ganze einmal vom geographischen Standpunkt aus. Angenommen, die Israeliten hätten Glauben geübt und den Rat Josuas und Kalebs beachtet. Wäre es dann noch ein weiter Weg bis in das Land der Verheißung gewesen? Kadesch lag etwa 16 Kilometer von Beer-Lahai-Roi entfernt, wo Isaak und Rebekka gewohnt hatten [7]. Bis Beerscheba, dem sprichwörtlich südlichsten Punkt des Landes der Verheißung, waren es keine 100 Kilometer (1. Mose 24:62; 25:11; 2. Samuel 3:10). Nachdem die Israeliten den Weg von Ägypten zum Berg Sinai und dann die 270 Kilometer nach Kadesch zurückgelegt hatten, standen sie sozusagen am Eingang des Landes der Verheißung. Wir stehen jetzt an der Schwelle des verheißenen irdischen Paradieses. Welche Lehre enthält das Ganze für uns? Der Apostel Paulus verband die Situation der Israeliten mit folgendem Rat: „Lasst uns daher unser Äußerstes tun, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams zu Fall komme“ (Hebräer 3:16 bis 4:11).

13, 14. (a) In welcher Situation unternahmen die Gibeoniter einen entscheidenden Schritt? (b) Wovon zeugte die Gesinnung der Gibeoniter, und was sollten wir daraus lernen?

13 Eine ganz andere Gesinnung, nämlich Vertrauen darauf, dass Gott seinen Willen ausführt, lässt die biblische Episode in Verbindung mit den Gibeonitern erkennen. Nachdem Josua die Israeliten über den Jordan in das Land geführt hatte, das Gott den Nachkommen Abrahams versprochen hatte, war die Zeit gekommen, die Kanaaniter daraus zu vertreiben (5. Mose 7:1-3). Zu diesen gehörten auch die Gibeoniter. Nachdem die Israeliten Jericho und Ai erobert hatten, schlugen sie in der Nähe, bei Gilgal, ihr Lager auf. Die Gibeoniter wollten auf keinen Fall als verfluchte Kanaaniter sterben und schickten deshalb Abgesandte zu Josua nach Gilgal. Sie behaupteten, von außerhalb des kanaanitischen Gebiets zu kommen, damit die Hebräer mit ihnen einen Freundschaftsvertrag eingingen.

14 Die Abgesandten sagten: „Aus einem sehr fernen Land sind deine Knechte gekommen in Hinsicht auf den Namen Jehovas, deines Gottes“ (Josua 9:3-9). Gibeon lag in Wahrheit nur etwa 30 Kilometer von Gilgal entfernt, aber der Zustand der Kleidung und der Nahrungsmittel der Männer schien zu bestätigen, dass sie von weit her gekommen waren [19]. Auf Josua und seine Vorsteher wirkte es jedenfalls so überzeugend, dass sie einen Freundschaftsvertrag mit Gibeon und den dazugehörigen Nachbarstädten schlossen. Diente der Trick der Gibeoniter nur dazu, der Vernichtung zu entgehen? Keineswegs. Er zeugte stattdessen von dem Wunsch, die Gunst des Gottes Israels zu erlangen. Jehova war damit einverstanden, dass die Gibeoniter „zu Holzsammlern und Wasserschöpfern für die Gemeinde und für den Altar Jehovas“ gemacht wurden. Sie schafften also unter anderem das Brennholz für den Opferaltar herbei (Josua 9:11-27). Die Gibeoniter bewiesen fortgesetzt ihre Bereitwilligkeit, niedrige Aufgaben im Dienst für Jehova zu verrichten. Wahrscheinlich gehörten einige von ihnen zu den Nethinim, die aus Babylon zurückkehrten und dabei mitwirkten, den Tempel wieder aufzubauen (Esra 2:1, 2, 43-54; 8:20). Wir können ihre Gesinnung nachahmen, indem wir uns bemühen, Frieden mit Gott zu bewahren, und bereit sind, selbst niedrige Aufgaben im Dienst für ihn zu verrichten.

Keine Mühe scheuen

15. Warum ist auch in Verbindung mit den Christlichen Griechischen Schriften die Geographie von Interesse?

15 Auch die Berichte in den Christlichen Griechischen Schriften enthalten Bezugnahmen auf die Geographie der biblischen Länder, beispielsweise in Verbindung mit den Reisen und der Predigttätigkeit Jesu und des Apostels Paulus (Markus 1:38; 7:24, 31; 10:1; Lukas 8:1; 13:22; 2. Korinther 11:25, 26). Versuchen wir uns bei den nachfolgenden Berichten doch einmal die zurückgelegten Reisewege vorzustellen.

16. Wie zeigten Christen in Beröa, wie sehr sie Paulus schätzten?

16 Paulus kam auf seiner zweiten Missionsreise (violette Linie auf der Karte) nach Philippi, das heute in Griechenland liegt [33]. Er gab dort Zeugnis, wurde inhaftiert, dann wieder freigelassen und reiste weiter nach Thessalonich (Apostelgeschichte 16:6 bis 17:1). Als die Juden zu einem Aufruhr anstifteten, wurde Paulus von den Brüdern in Thessalonich gedrängt, in das etwa 65 Kilometer entfernte Beröa zu gehen. Dort konnte Paulus seinen Dienst erfolgreich fortsetzen, bis Juden kamen und die Bevölkerung aufwiegelten. Daher „sandten die Brüder Paulus sogleich weg, damit er sich bis zum Meer begebe“, und diejenigen, „die Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen“ (Apostelgeschichte 17:5-15). Offensichtlich waren einige der Neubekehrten bereit, zu Fuß die 40 Kilometer bis an das Ägäische Meer zurückzulegen, die Schiffspassage zu bezahlen und etwa 500 Kilometer weit zu fahren. Solch eine Reise war nicht ungefährlich, aber die Brüder nahmen die Risiken auf sich, um dadurch noch länger mit dem reisenden Beauftragten Gottes zusammen zu sein.

17. Was wird einem noch deutlicher bewusst, wenn man weiß, wie weit es von Milet nach Ephesus ist?

17 Auf seiner dritten Reise (grüne Linie auf der Karte) legte Paulus im Hafen von Milet an. Er rief die älteren Männer aus der etwa 50 Kilometer entfernten Versammlung in Ephesus zu sich. Wie wir uns vorstellen können, werden diese Ältesten alles stehen und liegen gelassen haben und zu Paulus gegangen sein. Wahrscheinlich unterhielten sie sich unterwegs angeregt über das bevorstehende Zusammentreffen. Nachdem Paulus das Zusammenkommen mit einem Gebet abgeschlossen hatte, „brachen alle in ziemlich starkes Weinen aus, und sie fielen Paulus um den Hals und küssten ihn zärtlich“. Dann „geleiteten sie ihn zum Schiff“, mit dem er seine Reise nach Jerusalem fortsetzte (Apostelgeschichte 20:14-38). Die Ältesten konnten auf dem Rückweg nach Ephesus gewiss über vieles nachdenken und reden. Beeindruckt uns nicht die Wertschätzung, die sie dadurch bewiesen, dass sie eine solche Entfernung zu Fuß zurücklegten, um mit einem reisenden Diener Gottes zusammen zu sein, der sie informieren und ermuntern konnte? Können wir daraus etwas für unser Denken und Handeln ableiten?

Etwas über das Land erfahren und über das, was vor uns liegt

18. Wozu sollten wir entschlossen sein, was die biblische Geographie betrifft?

18 Die oben erwähnten Beispiele zeigen, wie wertvoll es ist, sich mit dem Land vertraut zu machen, das Gott den Israeliten gab und um das es in vielen Bibelberichten geht. (Und wir können uns einen noch größeren Überblick verschaffen, wenn wir etwas über die umliegenden Länder in Erfahrung bringen, die in den Bibelberichten erwähnt werden.) Während wir insbesondere unsere Erkenntnis und unser Verständnis über das Land der Verheißung vergrößern, sollten wir im Sinn behalten, dass die Israeliten einem grundsätzlichen Erfordernis entsprechen mussten, damit sie in das Land von „Milch und Honig“ einziehen und darin leben durften. Sie mussten Jehova fürchten und seine Gebote halten (5. Mose 6:1, 2; 27:3).

19. Welche zwei Paradiese verdienen es, dass wir uns fortgesetzt damit befassen?

19 In ähnlicher Weise müssen auch wir heute Jehova fürchten und seine Wege einhalten. So werden wir dazu beitragen, das geistige Paradies innerhalb der weltweiten Christenversammlung auszudehnen und zu verschönern. Wir werden immer mehr über seine Merkmale und Segnungen in Erfahrung bringen. Und wir wissen, dass noch mehr in Aussicht steht. Josua führte die Israeliten über den Jordan in ein fruchtbares Land, in dem es sich angenehm leben ließ. Wir haben allen Grund, vertrauensvoll dem buchstäblichen Paradies entgegenzublicken, dem guten Land, das vor uns liegt.

Kannst du dich noch erinnern?

• Warum ist es angebracht, unsere Kenntnis und unser Verständnis über die biblischen Länder zu vergrößern?

• Welche geographischen Einzelheiten, die in diesem Artikel behandelt wurden, fanden wir besonders aufschlussreich?

• Was ist uns dadurch deutlich vor Augen geführt worden, dass wir mehr über die Geographie gelernt haben, die bei einigen Begebenheiten eine Rolle spielte?

[Studienfragen]

[Kasten/Bild auf Seite 14]

„Das gute Land sehen“

Jehovas Zeugen nahmen auf ihren Kongressen im Jahr 2003 und 2004 freudig die Broschüre „Das gute Land sehen“ in Empfang. Diese neue Publikation, die in etwa 80 Sprachen zur Verfügung steht, enthält vierfarbige Landkarten und graphische Darstellungen verschiedener Gebiete der biblischen Welt, insbesondere vom Land der Verheißung während verschiedener Epochen.

In dem vorliegenden Artikel wird durch fett gedruckte Zahlen, wie zum Beispiel [15], angezeigt, auf welcher Seite die entsprechende Karte zu finden ist. Wenn wir die neue Broschüre haben, sollten wir uns die Zeit nehmen, uns mit den verschiedenen Merkmalen vertraut zu machen. Sie können uns helfen, an Erkenntnis und Verständnis des Wortes Gottes zuzunehmen.

1. Bei vielen Karten werden in einer Legende oder in einem Kasten die speziellen Symbole oder Markierungen erklärt [18]. 2. Die meisten Karten weisen eine Entfernungsangabe in Meilen und Kilometern auf, um eine Vorstellung von der Größe oder den jeweiligen Entfernungen zu geben [26]. 3. Ein Pfeil zeigt normalerweise an, wo Norden liegt, damit eine Orientierung möglich ist [19]. 4. Durch Farben werden auf vielen Karten die allgemeinen Höhenverhältnisse angedeutet [12]. 5. Auf den Rändern mancher Karten stehen Buchstaben und Zahlen, durch die ein imaginäres Gitternetz entsteht, das einem hilft, Städte oder Namen zu finden [23]. 6. In dem zweiseitigen Index der Ortsnamen [34, 35] steht die Seitenzahl im Fettdruck, oft gefolgt von der Ortslage im Gitternetz, wie zum Beispiel E2. Wenn wir uns durch wiederholten Gebrauch mit den verschiedenen Möglichkeiten vertraut gemacht haben, werden wir staunen, wie sehr uns dadurch geholfen wird, nicht nur unsere biblische Erkenntnis zu vergrößern, sondern auch unser biblisches Verständnis zu vertiefen.

[Übersicht/Karte auf Seite 16, 17]

Landschaften

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

A. Küste des Großen Meeres

B. Ebenen westlich des Jordan

1. Ebene von Ascher

2. Küstenstreifen von Dor

3. Weidegründe Scharons

4. Ebene von Philistäa

5. Mittleres Ost-West-Tal

a. Ebene von Megiddo

b. Tiefebene von Jesreel

C. Berge westlich des Jordan

1. Bergland von Galiläa

2. Karmelgebirge

3. Bergland von Samaria

4. Schephela (Hügel)

5. Bergland von Juda

6. Wildnis Juda

7. Negeb

8. Wildnis Paran

D. Araba (Grabenbruch)

1. Hulebecken

2. Gegend am Galiläischen Meer

3. Jordantal

4. Salzmeer (Totes Meer)

5. Araba (südlich des Salzmeeres)

E. Berge und Hochebenen östlich des Jordan

1. Baschan

2. Gilead

3. Ammon und Moab

4. Hochland von Edom

F. Libanongebirge

[Karte]

Hermon

More

Abel-Mehola

Sukkoth

Jogbeha

Bethel

Gilgal

Gibeon

Jerusalem

Hebron

Gasa

Beerscheba

Sodom?

Kadesch

[Karte/Bild auf Seite 15]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

KANAAN

Megiddo

GILEAD

Dothan

Sichem

Bethel (Lus)

Ai

Jerusalem (Salem)

Bethlehem (Ephrath)

Mamre

Hebron (Machpela)

Gerar

Beerscheba

Sodom?

NEGEB

Rehoboth?

[Berge]

Moria

[Gewässer]

Salzmeer

[Flüsse]

Jordan

[Bild]

Abraham zog durch das Land

[Karte auf Seite 18]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Troas

SAMOTHRAKE

Neapolis

Philippi

Amphipolis

Thessalonich

Beröa

Athen

Korinth

Ephesus

Milet

RHODOS