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Frauen in der Bibel – was können wir von ihnen lernen?

Frauen in der Bibel – was können wir von ihnen lernen?

Die Antwort der Bibel

 In der Bibel finden wir Berichte über Frauen, von denen wir viel lernen können (Römer 15:4; 2. Timotheus 3:16, 17). In diesem Artikel werden einige kurz vorgestellt. Manche sind ein gutes Beispiel, andere ein schlechtes (1. Korinther 10:11; Hebräer 6:12).

  Abigail

 Wer war Abigail? Sie war die Frau von Nabal, einem wohlhabenden, aber sehr groben Mann. Abigail war demütig, klug und sehr attraktiv. Ihre Persönlichkeit war in den Augen Gottes sehr anziehend (1. Samuel 25:3).

 Was wissen wir über sie? Abigail handelte klug und umsichtig, um ihre Hausgemeinschaft vor einer Katastrophe zu bewahren. Sie und Nabal lebten in einer Gegend, wo sich David, Israels künftiger König, versteckt hielt. David und seine Männer hatten Nabals Schafherden vor Räubern beschützt. Doch als David Boten zu Nabal schickte und um Nahrungsmittel bat, verweigerte ihm Nabal die Bitte und beleidigte ihn sogar. David war außer sich und machte sich mit seinen Männern auf den Weg, um Nabal und seine Männer zu töten (1. Samuel 25:10-12, 22).

 Als Abigail hörte, wie sich ihr Mann verhalten hatte, schickte sie ihre Diener sofort mit Nahrungsmitteln für David und seine Männer los. Sie selbst machte sich ebenfalls auf den Weg und flehte zu David um Gnade (1. Samuel 25:14-19, 24-31). Als David ihr Geschenk und ihre Demut sah und ihren klugen Rat hörte, erkannte er, dass Gott sie gebraucht hatte, um ein Unglück abzuwenden (1. Samuel 25:32, 33). Kurze Zeit später starb Nabal, und Abigail wurde Davids Frau (1. Samuel 25:37-41).

 Was können wir von Abigail lernen? Abigail war schön und wohlhabend, hatte aber ein ausgeglichenes Selbstbild. Für den Frieden war sie sogar bereit, sich für einen Fehler zu entschuldigen, den sie gar nicht gemacht hatte. In einer angespannten Situation blieb sie ruhig und taktvoll und bewies Einfallsreichtum und Mut.

  Debora

 Wer war Debora? Sie war eine Prophetin Jehovas, des Gottes Israels. Gott gab durch sie Botschaften an sein Volk weiter und gebrauchte sie auch als Richterin (Richter 4:4, 5).

 Was wissen wir über sie? Debora war mutig und unterstützte Gottes Diener. Von Gott geleitet wies sie Barak an, das israelitische Heer im Kampf gegen die Kanaaniter anzuführen (Richter 4:6, 7). Barak bat Debora, ihn zu begleiten, und sie ging furchtlos mit (Richter 4:8, 9).

 Gott schenkte den Israeliten einen bedeutenden Sieg. Debora und Barak sangen danach ein Siegeslied, und zumindest Teile davon wurden von ihr verfasst. In diesem Lied berichten sie über die Ereignisse und erwähnen auch, welche Rolle Jael spielte, eine andere furchtlose Frau (Richter, Kapitel 5).

 Was können wir von Debora lernen? Debora war opferbereit und mutig. Sie ermunterte andere dazu, das Richtige zu tun, und gab ihnen selbstlos die Ehre für ihre Taten.

  Delila

 Wer war Delila? Sie war eine Frau, in die sich der israelitische Richter Simson verliebte (Richter 16:4, 5).

 Was wissen wir über sie? Sie nahm Geld von den Fürsten der Philister an und verriet Simson an sie. Gott hatte Simson übernatürliche Kräfte verliehen, um die Israeliten von den Philistern zu befreien (Richter 13:5). Da die Philister ihn nicht bezwingen konnten, gingen sie zu Delila und bestachen sie.

 Delila sollte herausfinden, woher Simson seine Kraft hatte. Nach mehreren Versuchen gelang es ihr endlich, Simsons Geheimnis herauszufinden (Richter 16:15-17). Das erzählte sie den Philistern, die ihn daraufhin gefangen nahmen (Richter 16:18-21).

 Was können wir von Delila lernen? Delila ist ein warnendes Beispiel für uns. Gier führte bei ihr dazu, dass sie mit einem Diener Jehovas hinterhältig, treulos und egoistisch umging.

  Die Sulamith

 Wer war die Sulamith? Sie war ein hübsches Mädchen vom Land und die Hauptfigur im Bibelbuch Hohes Lied. Ihr Name wird in der Bibel nicht genannt.

 Was wissen wir über sie? Die Sulamith liebte einen jungen Hirten und hielt fest zu ihm (Hohes Lied 2:16). Aufgrund ihrer außergewöhnlichen Schönheit wurde auch König Salomo auf sie aufmerksam und versuchte, sie für sich zu gewinnen (Hohes Lied 7:6). Andere drängten sie zwar, sich für König Salomo zu entscheiden, doch die Sulamith liebte ihren Hirten und blieb ihm treu (Hohes Lied 3:5; 7:10; 8:6).

 Was können wir von der Sulamith lernen? Sie blieb bescheiden und bildete sich weder etwas auf ihre Schönheit ein noch auf die Aufmerksamkeit, die sie bekam. Außerdem ließ sie sich nicht von anderen unter Druck setzen und ließ sich auch nicht von Reichtum oder Ansehen blenden. Sie hatte ihre Gefühle unter Kontrolle und blieb moralisch rein.

  Esther

 Wer war Esther? Sie war eine Jüdin, die sich der persische König Ahasverus zur Frau nahm.

 Was wissen wir über sie? Königin Esther nutzte ihre Stellung, um den Völkermord an den Juden zu verhindern. Sie erfuhr von einem offiziellen Erlass, gemäß dem alle Juden im Persischen Reich an einem bestimmten Tag getötet werden sollten. Dieser teuflische Plan war das Werk des Premierministers Haman (Esther 3:13-15; 4:1, 5). Mit der Hilfe ihres älteren Cousins Mordechai und unter Einsatz ihres Lebens berichtete sie ihrem Mann, König Ahasverus, davon (Esther 4:10-16; 7:1-10). Ahasverus gestattete Esther und Mordechai, einen weiteren Erlass herauszugeben, der den Juden erlaubte, sich zu verteidigen. Daraufhin konnten die Juden ihre Feinde vernichtend schlagen (Esther 8:5-11; 9:16, 17).

 Was können wir von Esther lernen? Königin Esther ist ein herausragendes Beispiel für Mut, Demut und Bescheidenheit (Psalm 31:24; Philipper 2:3). Sie bildete sich nichts auf ihre Schönheit und Stellung ein, sondern bat andere um Rat und Hilfe. Sie war ihrem Mann gegenüber taktvoll und respektvoll, aber auch mutig und offen. Und als das Volk der Juden in großer Gefahr war, gab sie sich mutig als Jüdin zu erkennen.

  Eva

 Wer war Eva? Sie war die erste Frau überhaupt und auch die erste Frau, die in der Bibel erwähnt wird.

 Was wissen wir über sie? Eva übertrat ein klares Gebot von Gott. Wie ihr Mann Adam war auch Eva vollkommen. Sie war mit einem freien Willen erschaffen worden und hatte die Veranlagung zu guten Eigenschaften wie Liebe und Weisheit (1. Mose 1:27). Gott hatte Adam gesagt, dass sie sterben, wenn sie die Frucht von einem bestimmten Baum essen – und Eva wusste das. Doch Eva ließ sich vom Teufel täuschen und glaubte, sie würde nicht sterben. Er redete ihr sogar ein, dass es ihr besser ginge, wenn sie nicht auf Gott hören würde. Deswegen aß sie von der Frucht und verleitete später auch ihren Mann dazu (1. Mose 3:1-6; 1. Timotheus 2:14).

 Was können wir von Eva lernen? Evas Beispiel zeigt, wie gefährlich es ist, falschen Wünschen nachzuhängen. Irgendwann wurden sie so stark, dass Eva ein klares Gebot Gottes übertrat und etwas nahm, das ihr nicht zustand (1. Mose 3:6; 1. Johannes 2:16).

  Hanna

 Wer war Hanna? Sie war die Frau von Elkana und die Mutter von Samuel, der später ein bedeutender Prophet im alten Israel wurde (1. Samuel 1:1, 2, 4-7).

 Was wissen wir über sie? Hanna war lange kinderlos und suchte Trost bei Gott. Ihr Mann hatte noch eine zweite Frau, Peninna, die Kinder hatte. Peninna verletzte und verspottete Hanna immer wieder, weil diese keine Kinder bekam. In ihrer Verzweiflung betete Hanna zu Gott. Falls Gott ihr einen Sohn schenken würde, versprach sie, ihn Gott zu überlassen. Sie würde dafür sorgen, dass er in der Stiftshütte dient, dem damaligen Zentrum der Anbetung in Israel (1. Samuel 1:11).

 Gott erhörte Hannas Gebet und sie hielt ihr Versprechen. Sie brachte ihren Sohn Samuel zur Stiftshütte, als er noch ein kleiner Junge war (1. Samuel 1:27, 28). Jahr für Jahr machte sie ein ärmelloses Obergewand für ihn und brachte es ihm. Im Lauf der Zeit segnete Gott sie mit fünf weiteren Kindern – drei Söhnen und zwei Töchtern (1. Samuel 2:18-21).

 Was können wir von Hanna lernen? Hannas innige Gebete halfen ihr, schwere Zeiten zu überstehen. Ihr Dankgebet in 1. Samuel 2:1-10 zeugt von ihrem tiefen Glauben.

  Isebel

 Wer war Isebel? Sie war die Frau des israelitischen Königs Ahab. Sie selbst war keine Israelitin und betete nicht Jehova an, sondern den kanaanitischen Gott Baal.

 Was wissen wir über sie? Königin Isebel war dominant, rücksichtslos und grausam. Sie förderte den Baalskult und die damit verbundene sexuelle Unmoral. Außerdem wollte sie die Anbetung des wahren Gottes Jehova ausrotten (1. Könige 18:4, 13; 19:1-3).

 Isebel log und schreckte nicht einmal vor Mord zurück, um ihren Willen zu bekommen (1. Könige 21:8-16). Wie von Gott vorausgesagt, starb sie einen gewaltsamen Tod und wurde nicht einmal bestattet (1. Könige 21:23; 2. Könige 9:10, 32-37).

 Was können wir von Isebel lernen? Isebel ist ein warnendes Beispiel für uns. Sie war derart verdorben und skrupellos, dass ihr Name bei manchen zum Synonym für eine hinterhältige, boshafte und gewissenlose Frau geworden ist.

  Jael

 Wer war Jael? Sie war die Frau von Heber, einem Nichtisraeliten. Jael setzte sich mutig für Gottes Volk ein.

 Was wissen wir über sie? Jael handelte entschlossen, als der kanaanitische Heerführer Sisera in ihr Lager kam. Er hatte die Schlacht gegen Israel verloren und war jetzt auf der Flucht. Jael bot ihm an, sich in ihrem Zelt zu verstecken und auszuruhen. Als er eingeschlafen war, tötete sie ihn (Richter 4:17-21).

 Durch Jaels entschiedenes Handeln erfüllte sich Deboras Prophezeiung: „Jehova wird Sisera in die Hand einer Frau fallen lassen“ (Richter 4:9). Jael wurde aufgrund ihrer Tat als „die gesegnetste der Frauen“ bezeichnet (Richter 5:24).

 Was können wir von Jael lernen? Jael zeigte Initiative und Mut. Wie der Bericht über sie deutlich macht, kann Gott Ereignisse so lenken, dass sich Prophezeiungen erfüllen.

  Lea

 Wer war Lea? Sie war die erste Frau des Patriarchen Jakob. Seine andere Frau war ihre jüngere Schwester Rahel (1. Mose 29:20-29).

 Was wissen wir über sie? Lea war die Mutter von sechs Söhnen Jakobs (Ruth 4:11). Jakob wollte eigentlich Rahel heiraten, nicht Lea. Doch ihr Vater Laban arrangierte alles so, dass Jakob Lea heiratete. Als Jakob den Betrug bemerkte, stellte er Laban zur Rede. Dieser argumentierte, dass es unüblich sei, die jüngere Tochter zuerst zu verheiraten. Eine Woche später heiratete Jakob auch Rahel (1. Mose 29:26-28).

 Jakob liebte Rahel mehr als Lea (1. Mose 29:30). Lea war deshalb eifersüchtig auf Rahel und konkurrierte mit ihr um Jakobs Liebe und Anerkennung. Gott sah, wie sich Lea fühlte, und segnete sie mit sieben Kindern – sechs Söhnen und einer Tochter (1. Mose 29:31).

 Was können wir von Lea lernen? Lea vertraute auf Gott und schüttete ihm im Gebet ihr Herz aus. Trotz ihrer schwierigen Familiensituation war sie nicht blind für den Segen Gottes (1. Mose 29:32-35; 30:20). Der Bericht macht außerdem die Nachteile der Polygamie deutlich. Gott duldete sie zwar vorübergehend, doch sein Standard für die Ehe ist die Monogamie (Matthäus 19:4-6).

  Lots Frau

 Wer war Lots Frau? In der Bibel wird ihr Name nicht erwähnt. Sie hatte zwei Töchter und lebte mit ihrer Familie in Sodom (1. Mose 19:1, 15).

 Was wissen wir über sie? Sie missachtete ein Gebot Gottes. Gott hatte beschlossen, Sodom und die umliegenden Städte wegen der dort grassierenden Unmoral zu vernichten. Aus Liebe zu dem gerechten Lot und seiner Familie sandte Gott zwei Engel nach Sodom, um sie in Sicherheit zu bringen (1. Mose 18:20; 19:1, 12, 13).

 Die Engel wiesen Lot und seine Familie an, aus der Gegend zu fliehen und nicht zurückzuschauen; andernfalls würden sie sterben (1. Mose 19:17). Lots Frau „begann sich jedoch hinter ihm umzuschauen und wurde zu einer Salzsäule“ (1. Mose 19:26).

 Was können wir von Lots Frau lernen? Der Bericht über sie zeigt, wie gefährlich es ist, wenn man materielle Dinge so sehr liebt, dass man sogar ein Gebot Gottes übertritt. Jesus sagte warnend: „Denkt an Lots Frau“ (Lukas 17:32).

  Maria (Mutter von Jesus)

 Wer war Maria? Sie war eine Jüdin, die auf übernatürliche Weise schwanger wurde und noch Jungfrau war, als sie Gottes Sohn Jesus zur Welt brachte.

 Was wissen wir über sie? Maria tat demütig den Willen Gottes. Sie war mit Joseph verlobt, als ihr ein Engel erschien und ankündigte, dass sie schwanger werden und den langersehnten Messias zur Welt bringen würde (Lukas 1:26-33). Sie nahm diese Aufgabe bereitwillig an. Nach Jesu Geburt bekamen Maria und Joseph noch vier Söhne und mindestens zwei Töchter; Maria blieb also keine Jungfrau (Matthäus 13:55, 56). Maria hatte zwar eine einzigartige Rolle, aber sie wollte nie verehrt werden und sie wurde auch nicht verehrt – weder während Jesu Dienst auf der Erde noch als Mitglied der frühen Christenversammlung.

 Was können wir von Maria lernen? Maria hatte einen starken Glauben und übernahm bereitwillig eine große Verantwortung. Sie kannte sich hervorragend in den Schriften aus. Gemäß einer Schätzung bezog sie sich in Lukas 1:46-55 rund 20 Mal auf die Schriften.

  Maria (Schwester von Martha und Lazarus)

 Wer war Maria? Maria war eng mit Jesus befreundet, genau wie ihr Bruder Lazarus und ihre Schwester Martha.

 Was wissen wir über sie? Maria zeigte besondere Wertschätzung für Jesus, weil er der Sohn Gottes war. Sie war überzeugt, dass Jesus den Tod ihres Bruders Lazarus hätte verhindern können, und sie war dabei, als Jesus ihn auferweckte. Ihre Schwester Martha beschwerte sich über sie, weil sie Jesus zuhörte, statt ihr beim Bewirten der Gäste zu helfen. Doch Jesus lobte Maria, weil sie die richtigen Prioritäten setzte (Lukas 10:38-42).

 Bei einer anderen Gelegenheit erwies Maria Jesus außergewöhnliche Gastfreundschaft und goss „kostbares duftendes Öl“ über seinen Kopf und seine Füße (Matthäus 26:6, 7). Andere Gäste warfen ihr vor, verschwenderisch zu sein, aber Jesus verteidigte sie mit den Worten: „Wo immer auf der ganzen Welt die gute Botschaft bekannt gemacht wird, da wird man auch das, was diese Frau getan hat, zur Erinnerung an sie erzählen“ (Matthäus 24:14; 26:8-13).

 Was können wir von Maria lernen? Maria hatte einen tiefen Glauben. Ihr war der Glaube wichtiger als die Sorge um alltägliche Dinge. Sie war demütig und scheute keine Kosten, um Jesus eine besondere Ehre zu erweisen.

  Maria Magdalene

 Wer war Maria Magdalene? Sie war eine loyale Nachfolgerin Jesu.

 Was wissen wir über sie? Maria Magdalene gehörte zu den Frauen, die Jesus und seine Jünger auf ihren Reisen begleiteten und großzügig unterstützten (Lukas 8:1-3). Sie folgte Jesus bis zum Ende seines Dienstes auf der Erde und blieb in seiner Nähe, als er hingerichtet wurde. Sie war eine der Ersten, die Jesus nach seiner Auferstehung sehen durften (Johannes 20:11-18).

 Was können wir von Maria Magdalene lernen? Maria Magdalene unterstützte Jesus großzügig und blieb eine treue Nachfolgerin Jesu.

  Martha

 Wer war Martha? Sie war die Schwester von Maria und Lazarus. Die drei lebten in Bethanien, einem Dorf in der Nähe von Jerusalem.

 Was wissen wir über sie? Martha war eng mit Jesus befreundet und „Jesus liebte Martha und ihre Schwester und Lazarus“ (Johannes 11:5). Martha war sehr gastfreundlich. Als Jesus einmal zu Besuch war, bewirtete sie die Gäste, während Maria Jesus zuhörte. Daraufhin beschwerte sie sich bei Jesus, doch Jesus korrigierte sie freundlich (Lukas 10:38-42).

 Als Lazarus einmal schwer krank wurde, baten Martha und ihre Schwester Jesus, zu ihnen zu kommen. Sie waren überzeugt, dass er ihn heilen konnte (Johannes 11:3, 21). Doch Lazarus verstarb, bevor Jesus eintraf. Das Gespräch zwischen Martha und Jesus zeigt, wie sehr sie an eine zukünftige Auferstehung glaubte und daran, dass Jesus ihren Bruder wieder zum Leben bringen konnte (Johannes 11:20-27).

 Was können wir von Martha lernen? Martha war außergewöhnlich gastfreundlich. Sie ließ sich gern korrigieren und sprach offen über ihre Gefühle und ihren Glauben.

  Mirjam

 Wer war Mirjam? Sie war die Schwester von Moses und Aaron. Sie ist die erste Frau, die in der Bibel als Prophetin bezeichnet wird.

 Was wissen wir über sie? Als Prophetin durfte sie Botschaften von Gott übermitteln. Sie hatte eine bedeutende Stellung im Volk Israel. Nachdem Gott die ägyptische Armee im Roten Meer vernichtet hatte, sang Mirjam mit den Männern Israels ein Siegeslied (2. Mose 15:1, 20, 21).

 Etwas später fingen Mirjam und Aaron an, Moses zu kritisieren, offensichtlich aus Stolz und Eifersucht. Gott „hörte es“ und wies die beiden streng zurecht (4. Mose 12:1-9). Er schlug Mirjam mit Aussatz, wahrscheinlich weil die Kritik von ihr ausging. Moses flehte für sie, worauf Gott sie heilte. Nach einer siebentägigen Quarantäne durfte sie wieder zurück ins Lager (4. Mose 12:10-15).

 Die Bibel lässt darauf schließen, dass sich Mirjam die Korrektur zu Herzen nahm. Jahrhunderte später bezog sich Gott auf ihre besondere Stellung, als er die Israeliten erinnerte: „Ich schickte Moses, Aaron und Mirjam vor dir her“ (Micha 6:4).

 Was können wir von Mirjam lernen? Wie der Bericht über Mirjam zeigt, bemerkt Gott, was wir zu oder über andere sagen. Um Gott zu gefallen, dürfen wir weder Stolz noch Eifersucht aufkommen lassen, weil sie uns dazu verleiten können, andere schlechtzumachen.

  Rahab

 Wer war Rahab? Rahab war eine Prostituierte aus der kanaanitischen Stadt Jericho und wurde eine Anbeterin Jehovas.

 Was wissen wir über sie? Rahab versteckte zwei israelitische Spione bei sich. Warum? Sie hatte gehört, wie Jehova sein Volk Israel aus Ägypten befreit und ihm später auch den Sieg über die Amoriter geschenkt hatte.

 Rahab half den Spionen und bat darum, zusammen mit ihrer Familie bei der Zerstörung Jerichos verschont zu werden. Die Spione stimmten zu, stellten aber folgende Bedingungen: Sie musste deren Mission geheim halten, während des Angriffs mit ihrer Familie im Haus bleiben und eine rote Schnur aus dem Fenster hängen. Rahab hielt sich genau an die Anweisungen und überlebte mit ihrer Familie, als Jericho eingenommen wurde.

 Rahab heiratete später einen Israeliten und wurde eine Vorfahrin von König David und Jesus Christus (Josua 2:1-24; 6:25; Matthäus 1:5, 6, 16).

 Was können wir von Rahab lernen? In der Bibel wird Rahab als ein herausragendes Beispiel für Glauben erwähnt (Hebräer 11:30, 31; Jakobus 2:25). Der Bericht über sie zeigt, dass Gott großzügig vergibt und unparteiisch ist. Er segnet alle, die auf ihn vertrauen – ungeachtet ihrer Vergangenheit.

  Rahel

 Wer war Rahel? Sie war die Tochter von Laban und die Lieblingsfrau des Patriarchen Jakob.

 Was wissen wir über sie? Rahel heiratete Jakob und brachte zwei Söhne zur Welt, die später zu den Stammvätern der 12 Stämme Israels gehörten. Rahel traf Jakob, als sie die Schafe ihres Vaters hütete (1. Mose 29:9, 10). Im Gegensatz zu ihrer älteren Schwester Lea war Rahel „eine sehr hübsche, attraktive Frau“ (1. Mose 29:17).

 Jakob verliebte sich in Rahel und war bereit, sieben Jahre für Laban zu arbeiten, damit er sie heiraten durfte (1. Mose 29:18). Doch Laban hinterging ihn und gab ihm Lea zur Frau; erst danach durfte er Rahel heiraten (1. Mose 29:25-27).

 Jakob liebte Rahel und ihre beiden Söhne mehr als Lea und ihre Kinder (1. Mose 37:3; 44:20, 27-29). Das führte zwischen den beiden Frauen zu Rivalität (1. Mose 29:30; 30:1, 15).

 Was können wir von Rahel lernen? Rahel stand eine schwierige Familiensituation durch und verlor nie die Zuversicht, dass Gott ihre Gebete hörte (1. Mose 30:22-24). Der Bericht über sie zeigt, zu welchen Problemen Polygamie führt. Er zeigt auch, wie gut Gottes ursprünglicher Standard für die Ehe ist – dass ein Mann nur eine Frau haben soll (Matthäus 19:4-6).

  Rebekka

 Wer war Rebekka? Sie war die Frau von Isaak und die Mutter der Zwillinge Jakob und Esau.

 Was wissen wir über sie? Rebekka tat Gottes Willen, selbst als es schwer war. Als sie an einem Brunnen Wasser schöpfte, bat ein Mann sie um einen Schluck Wasser. Rebekka gab ihm sofort zu trinken und schöpfte auch Wasser für seine Kamele (1. Mose 24:15-20). Der Mann war ein Diener Abrahams und war von weither angereist, um für Abrahams Sohn Isaak eine Frau zu finden (1. Mose 24:2-4). Er hatte um den Segen Gottes gebetet und als er sah, wie fleißig und gastfreundlich Rebekka war, wurde ihm klar, dass Gott sein Gebet erhört und sie als Frau für Isaak ausgewählt hatte (1. Mose 24:10-14, 21, 27).

 Als Rebekka erfuhr, warum der Diener gekommen war, erklärte sie sich bereit, mitzukommen und Isaaks Frau zu werden (1. Mose 24:57-59). Nach einiger Zeit bekam Rebekka Zwillinge. Gott teilte ihr mit, dass Esau, der ältere von beiden, Jakob dienen würde (1. Mose 25:23). Als Isaak Esau als Erstgeborenen segnen wollte, verhalf Rebekka Jakob zu diesem Segen, weil sie wusste, dass das Gottes Wille war (1. Mose 27:1-17).

 Was können wir von Rebekka lernen? Rebekka war bescheiden, fleißig und gastfreundlich. Diese Eigenschaften machten sie zu einer guten Ehefrau, Mutter und Dienerin Gottes.

  Ruth

 Wer war Ruth? Sie war eine Moabiterin, die ihre Religion und ihr Heimatland verließ, um Jehova in Israel anzubeten.

 Was wissen wir über sie? Ruth war außergewöhnlich liebevoll zu ihrer Schwiegermutter Noomi. Die Israelitin Noomi war mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen wegen einer Hungersnot nach Moab ausgewandert. Ihre Söhne heirateten irgendwann die Moabiterinnen Ruth und Orpa. Im Lauf der Zeit starben sowohl Noomis Mann als auch ihre Söhne.

 Als die Dürre vorbei war, wollte Noomi zurück nach Israel; Ruth und Orpa schlossen sich ihr an. Doch Noomi bat die beiden, zu ihren Verwandten zurückzukehren, was Orpa auch tat (Ruth 1:1-6, 15). Ruth blieb allerdings bei ihrer Schwiegermutter. Sie liebte Noomi und wollte Noomis Gott, Jehova, dienen (Ruth 1:16, 17; 2:11).

 Ruths Liebe zu ihrer Schwiegermutter und ihr Fleiß brachten ihr bald einen guten Ruf in Noomis Heimatstadt Bethlehem ein. Der reiche Landbesitzer Boas war von Ruth tief beeindruckt und versorgte sie und Noomi großzügig mit Nahrungsmitteln (Ruth 2:5-7, 20). Ruth wurde später seine Frau und schließlich eine Vorfahrin von König David und Jesus Christus (Matthäus 1:5, 6, 16).

 Was können wir von Ruth lernen? Aus Liebe zu Noomi und Jehova verließ Ruth ihre Heimat und ihre Familie. Sie war selbst unter schwierigen Umständen fleißig, liebevoll und loyal.

  Sara

 Wer war Sara? Sie war die Frau von Abraham und die Mutter von Isaak.

 Was wissen wir über sie? Sara gab ein komfortables Leben in der wohlhabenden Stadt Ur auf, weil sie an die Versprechen glaubte, die Gott ihrem Mann Abraham gegeben hatte. Gott wies Abraham an, Ur zu verlassen und ins Land Kanaan zu ziehen. Er versprach ihm, ihn zu segnen und aus ihm ein großes Volk zu machen (1. Mose 12:1-5). Sara war damals wohl um die 60 Jahre alt. Von da an lebten sie als Nomaden in Zelten.

 Abraham hielt sich treu an Gottes Anweisungen und Sara unterstützte ihn dabei, ungeachtet der Gefahren, die das Nomadenleben mit sich brachte (1. Mose 12:10, 15). Sara blieb viele Jahre lang kinderlos, was ihr großen Kummer bereitete. Doch Gott hatte Abraham Nachkommen versprochen und dass er sie segnen würde (1. Mose 12:7; 13:15; 15:18; 16:1, 2, 15). Später bekräftigte Gott, dass Sara ein Kind bekommen würde. In hohem Alter, als sie 90 Jahre alt war und ihr Mann 100, brachte sie einen Sohn zur Welt (1. Mose 17:17; 21:2-5). Sie nannten ihn Isaak.

 Was können wir von Sara lernen? Das Beispiel von Sara zeigt, dass Gott seine Versprechen immer wahr macht, selbst wenn es unmöglich erscheint (Hebräer 11:11). Durch ihr Verhalten als Ehefrau wird auch deutlich, wie wichtig Respekt in der Ehe ist (1. Petrus 3:5, 6).

 Zeitleiste

  1.  Eva

  2. Sintflut (2370 v. u. Z.)

  3.  Sara

  4.  Lots Frau

  5.  Rebekka

  6.  Lea

  7.  Rahel

  8. Auszug aus Ägypten (1513 v. u. Z.)

  9.  Mirjam

  10.  Rahab

  11.  Ruth

  12.  Debora

  13.  Jael

  14.  Delila

  15.  Hanna

  16. Israels erster König (1117 v. u. Z.)

  17.  Abigail

  18.  Die Sulamith

  19.  Isebel

  20.  Esther

  21.  Maria (Mutter von Jesus)

  22. Jesu Taufe (29 u. Z.)

  23.  Martha

  24.  Maria (Schwester von Martha und Lazarus)

  25.  Maria Magdalene

  26. Jesu Tod (33 u. Z.)