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DIE BIBEL HAT IHR LEBEN VERÄNDERT

Meine kriminellen Machenschaften und die Liebe zum Geld haben mir viel Schmerz bereitet

Meine kriminellen Machenschaften und die Liebe zum Geld haben mir viel Schmerz bereitet
  • Geburtsjahr: 1974

  • Geburtsland: Albanien

  • Vorgeschichte: Dieb, Drogendealer, Häftling

MEINE VERGANGENHEIT

 Ich wurde in Tirana, der Hauptstadt von Albanien, geboren. Unsere Familie war sehr arm. Mein Vater war ein ehrlicher Mann und er arbeitete hart, um für uns zu sorgen. Trotzdem hatten wir kaum genug zum Leben. Schon als kleiner Junge war mir schmerzlich bewusst, wie arm wir waren. In meiner Kindheit hatte ich nur selten Schuhe und oft hatte ich auch nicht genug zu essen.

 Schon in jungen Jahren fing ich an zu stehlen. Für mich war das in Ordnung, weil ich so meine Familie unterstützen konnte. Irgendwann bekam ich dann Ärger mit der Polizei. Deswegen schickte mich mein Vater 1988 in ein Erziehungsheim; damals war ich 14. Dort blieb ich zwei Jahre und wurde zum Schweißer ausgebildet. Als ich das Heim verließ, hatte ich vor, meinen Lebensunterhalt ehrlich zu verdienen. Aber ich konnte einfach keine Arbeit finden. In Albanien gab es damals politische Unruhen und es herrschte eine hohe Arbeitslosigkeit. Enttäuscht darüber traf ich mich mit meinen Freunden von früher und begann wieder zu stehlen. Schließlich wurden wir festgenommen und zu drei Jahren Haft verurteilt.

 Nach meiner Entlassung machte ich genauso weiter wie zuvor. In Albanien war die Wirtschaft zusammengebrochen und das Land versank im Chaos. In diesen unruhigen Zeiten habe ich viel Geld mit kriminellen Machenschaften verdient. Nach einem bewaffneten Raubüberfall, bei dem zwei meiner Komplizen festgenommen wurden, floh ich aus dem Land, um einer langen Haftstrafe zu entgehen. Mittlerweile war ich mit Julinda verheiratet und wir hatten einen kleinen Sohn.

 Irgendwann kamen wir dann nach England. Diesmal war ich fest entschlossen, neu anzufangen – gemeinsam mit meiner Frau und meinem Sohn. Aber meine alten Gewohnheiten waren tief verwurzelt und ich kam wieder auf die schiefe Bahn. Ich stieg in den Drogenhandel ein und hatte jetzt mit dem ganz großen Geld zu tun.

 Wie dachte Julinda über meine Drogengeschäfte? Ich lasse sie selbst erzählen: „Ich bin in Albanien aufgewachsen und habe immer davon geträumt, einmal nicht mehr arm zu sein. Ich hätte alles für ein besseres Leben getan. Ich war überzeugt, mit Geld könnten wir das erreichen. Deshalb stand ich voll hinter Artan, auch hinter seinen Lügen, Diebstählen und Drogengeschäften. Mir war alles recht, um zu Geld zu kommen.“

„Ich stand voll hinter Artan, auch hinter seinen Lügen, Diebstählen und Drogengeschäften“ (Julinda)

 2002 zerschlugen sich auf einmal alle unsere Pläne und Hoffnungen. Ich wurde mit einer großen Ladung Drogen gefasst und kam wieder in Haft.

WIE DIE BIBEL MEIN LEBEN VERÄNDERT HAT

 Die Bibel hatte schon Einfluss auf mein Leben, bevor ich mir dessen bewusst war. Bereits im Jahr 2000 traf Julinda Zeugen Jehovas und begann, die Bibel zu studieren. Mich hat das nicht interessiert, weil ich dachte, es wäre langweilig. Aber Julinda war begeistert. Sie erklärt: „Ich bin in einer religiösen Familie aufgewachsen und hatte tiefen Respekt vor der Bibel. Ich wollte immer wissen, was sie lehrt, und das Bibelstudium hat mich fasziniert. Vieles, was ich lernte, ergab wirklich Sinn und ich änderte einiges in meinem Leben. An meiner Einstellung zum Geld änderte sich allerdings kaum etwas – zumindest nicht bis Artan verhaftet wurde. Das war ein Weckruf für mich. Auf einmal wurde mir bewusst, dass die Aussagen der Bibel über Geld wirklich wahr sind. Wir hatten alles getan, um zu Geld zu kommen, aber glücklich waren wir nicht. Da habe ich verstanden, dass es nicht reicht, sich nur an einige Maßstäbe Gottes zu halten.“

 2004 wurde ich aus dem Gefängnis entlassen und bald versuchte ich wieder, im Drogenhandel Fuß zu fassen. Aber Julindas Einstellung hatte sich geändert und sie sagte etwas, das mich wirklich zum Nachdenken brachte: „Ich will dein Geld nicht mehr. Ich will meinen Mann zurück und ich will, dass meine Kinder einen Vater haben, der für sie da ist.“ Das war ein Schock für mich, aber sie hatte recht. Ich war mehrere Jahre von meiner Familie getrennt gewesen. Mir wurde auch bewusst, wie viel Kummer und Leid ich mir selbst zugefügt hatte, weil mir jedes Mittel recht gewesen war, um an Geld zu kommen. Deshalb beschloss ich, mich zu ändern, und brach den Kontakt zu meinen alten Freunden ab.

 Ein echter Wendepunkt für mich kam, als ich zusammen mit meiner Frau und meinen beiden Söhnen eine Zusammenkunft von Jehovas Zeugen besuchte. Die Menschen, die ich dort traf, waren so ehrlich und freundlich. Das hinterließ einen tiefen Eindruck bei mir und ich fing an, die Bibel zu studieren.

Ich dachte immer, wenn wir viel Geld hätten, wären wir glücklich

 Aus der Bibel lernte ich: „Die Liebe zum Geld ist eine Wurzel von allen möglichen schädlichen Dingen, und weil einige ihr nachgegeben haben, ... haben [sie] sich überall viele Schmerzen zugefügt“ (1. Timotheus 6:9, 10). Wie sehr ich das aus eigener Erfahrung bestätigen konnte! Ich bedauerte meine Fehler zutiefst und es tat mir unendlich leid, was ich meiner Familie und mir damit angetan hatte (Galater 6:7). Als mir bewusst wurde, wie sehr Jehova und sein Sohn Jesus uns lieben, änderte sich etwas in meiner Persönlichkeit. Jetzt dachte ich weniger an mich und mehr an andere, und ich verbrachte auch mehr Zeit mit meiner Familie.

WIE DIE BIBEL MEIN LEBEN BEREICHERT HAT

 Ein Rat aus der Bibel hat mir besonders geholfen: „Eure Lebensweise soll von Geldliebe frei sein. Seid mit dem zufrieden, was ihr habt“ (Hebräer 13:5). Heute habe ich inneren Frieden und ein reines Gewissen und bin wirklich glücklich. Wir führen eine bessere Ehe und sind als Familie enger zusammengerückt.

 Ich dachte immer, wenn wir viel Geld hätten, wären wir glücklich. Heute ist mir bewusst, wie viel Schmerz mir meine kriminellen Machenschaften und die Liebe zum Geld bereitet haben. Wir sind zwar nicht reich, aber wir haben etwas gefunden, das viel wertvoller ist als Geld – eine Freundschaft zu Jehova. Wir sind wirklich glücklich, ihm gemeinsam als Familie dienen zu können.

Meine Familie und ich bei einem Kongress der Zeugen Jehovas